http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1986-6/0010
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Abb. S: Stadtpfarrkirche Kenzingen,
Ausschnitt des Nordturmes im Querschnitt
det und daß er sowohl in seiner zimmermannstechnischen Abzimmerung auf dem Abbund-
platz, wie auch in seiner aufrichttechnischen Durchführung ein einheitliches Bauteil darstellt
.
Ohne an dieser Stelle näher auf das Markierungssystem an dem Dachstuhl über dem Chor
einzugehen, kann festgestellt werden, daß hier dieselben Zeichen, sowie ein analoger Markierungsaufbau
wie an dem Dachstuhl über dem Langhaus vorliegt.
Nach dem Erfassen der Abbundsysteme beschränkt sich die Holzentnahme auf die Hölzer,
die mit einem dem System zugehörigen Zeichen versehen sind.
Nun gilt es, die entscheidenden Hölzer mit der natürlichen Stammrundung und dem letzten
Jahrring vor der Fällung (Waldkante) zu suchen. Diese Stellen sind recht häufig. Nicht
selten werden auch Bauhölzer mit Restrinde angetroffen.
Während es bei Fällungen im Wald recht einfach ist, ganze Baumscheiben abzusägen,
kann dieses Verfahren an verbauten Hölzern in der Regel nicht angewandt werden.
Als Ersatz der Scheiben dienen in diesem Fall Bohrkerne. Dazu wird mit einem Hohlkernbohrer
das Holz von seiner Waldkante radikal bis zur Stammitte angebohrt. Der etwa fingerdicke
Bohrkern spiegelt einen Streifenausschnitt des runden Baumquerschnittes wieder,
auf dem die einzelnen Jahresringe »stehend« erkennbar sind.
Insgesamt wurden aus dem Dachwerk über dem Langhaus sechs Bohr kerne (Dl - D6) und
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