Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
6. Jahrgang.1986
Seite: 24
(PDF, 21 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1986-6/0026
Sowohl im Auewald als auch im Bergwald herrschen Mischbestände vor. Nur auf etwa 8 %
der Waldfläche befinden sich Reinbestände, meist jüngere Douglasienanpflanzungen.

Der Altersaufbau im Bergwald ist ideal, da alle Altersstufen mit großen Anteilen vertreten
sind. Beeindruckend sind die großflächigen Buchenalthölzer, die einen hohen Wert darstellen
.

Im Auewald fehlen mittelalte Baumhölzer fast völlig; dadurch ist das Altersgefüge unausgeglichen
. Die durchgeführten Messungen ergaben durchweg einen Vorratsanstieg, so daß
mit Vorräten von 22.955 fm (193 fm/ha) im Auewald und 337.275 fm (328 fm/ha) im
Bergwald die bisher höchsten Vorräte im Kenzinger Stadtwald vorhanden sind.

Im Auewald wachsen momentan durchschnittlich 5,5 fm pro Jahr und Hektar zu. Durch
den Nadelholzanteil liegt der Wert im Bergwald höher, nämlich bei 6,7 fm pro Jahr und
Hektar.

Im Rahmen der Bestandsbeschreibung wurden auch die Waldschäden durch Umwelteinflüsse
erfaßt. Dabei zeigte sich, daß auf insgesamt 270 ha Schadsymptome vorhanden sind.
Auf 248,1 ha wurden leichte Schäden, d.h. Nadel- bzw. Blattverluste zwischen 11 und
25 °/o festgestellt. Auf 21,9 ha lag der Nadel- bzw. Blattverlust zwischen 26 und 60 °7o.

Der Schadgrad liegt insgesamt deutlich unter den Werten für den Bereich der Forstdirektion
Freiburg. Mit flächigen Zwangsnutzungen ist nicht zu rechnen.

6. Künftige Planung

Die Gegenüberstellung von Planung und Vollzug zeigt, daß die Wälder sehr vorsichtig genutzt
worden sind. Dies beweist auch der ermittelte Vorratsanstieg. Aus diesem Grund konnte
der Hiebsatz für die kommenden zehn Jahre auf insgesamt 77.000 fm (bisher 74.000 fm)
angehoben werden. Wie bisher sollen die vorhandenen Althölzer zurückhaltend genutzt
werden. Dagegen sind bei Durchforstungen kräftigere Eingriffe vorgesehen. Insgesamt
sind etwa 80 ha Kulturen geplant. Die Verjüngungsverfahren sind so angelegt, daß noch
mehr Naturverjüngung als bisher erwartet werden kann. Im Auewald sollen je nach Standort
Stieleichen, Eschen oder Roteichen angebaut werden.

Im Bergwald werden auf 50 °7o der Fläche Buchenmischbestände geplant. Daneben sollen
Mischbestände aus Fichte, Tanne und Buche, sowie Esche und Bergahorn entstehen. Die
Bedeutung der Eiche wird durch die Planung von fast sieben ha Eichenkulturen unterstrichen
. Auf kleineren Flächen sollen Douglasien angebaut werden. Als Versuch wird der
Anbau von Nußbäumen in Mischung mit Hainbuchen und Linden vorgeschlagen. Ein Teil
der Kulturen muß durch Zäune vor Wildverbiß geschützt werden. Die Pflege der Jungbestände
soll mit der bisherigen Intensität fortgesetzt werden.

Zur endgültigen Erschließung des Waldes wären noch etwa 2,5 km Fahrweg zu bauen.

Mit der vorgelegten Planung wird versucht, Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen
. Durch den tatkräftigen Einsatz der zuständigen Forstleute und die Unterstützung der
Stadt als Waldbesitzer müßte dies gelingen.

Die Voraussetzungen, daß der Stadtwald Kenzingen seine Funktionen als Wasserspeicher,
Erosionsschutz und Erholungsort, aber auch als Wirtschaftsfaktor und Arbeitsplatz weiterhin
optimal erfüllen kann sind günstig.

Edwin Dreher

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