Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
6. Jahrgang.1986
Seite: 33
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Nordweiler Trotten erhalten und steht heute bei der Winzergenossenschaft in Bickensohl
(Kaiserstuhl) .
6. Welte im Oberdorf

Die Arbeitsweise der Weintrotte Nr. 4 und der Ölmühle Nr. 5 sind auch bei Fridolin Götz
»Sonnenschein« ausführlich beschrieben. Für Pfarrer Fridolin Götz hat das Wort
»Herbst« einen besonderen Klang in der »singenden, klingenden Jugendzeit« um 1870.
Wir lesen in den »Erinnerungen aus seiner Kindheit«:

»Herbsten und trotten (keltern) war Musik in unseren Ohren. Schon die Vorbereitungen
dazu ließen das Herz höher schlagen. Man räumte den Schopf, in dem die große Baumtrotte
stand (Abb. 7). Der Zimmermann kam, das Trottbett dicht zu machen, wenn es etwa
über den Sommer leck geworden. Um es vollends zu »verschwelten« und zu reinigen trug
man noch Wasser darauf; und zum Schluß wurde die Spindel eingefettet oder geseift, so
daß die Trotte zur Aufnahme der Trauben bereit stand. Ah, dachten wir, bald wird statt
des Wassers der süße Most sich auf dem Trottbett stauen.

* * *

Abb. 7: In diesem Schuppen (= ehemaliges Trotthaus), Hochwaldstraße 11, Nordweil, stand die
von Pfarrer Fridolin Götz beschriebene Weintrotte.

Zu Hause, bei Raummangel auch schon in den Reben, wurden die Trauben mit dem Holzstößel
oder einer Hacke gestoßen oder von uns Buben mit den bloßen Füßen gestampft
und auf die Trotte geschüttet. Die Traubenmühle kam erst später auf mit den Spindeltrött-
lein.

Unsere Trotte war ein Riese. Sie stammte aus dem Zehntkeller des Klosters (s. Heimat).
Bei der Aufhebung deselben bezw. der Ablösung des Herrschaftszehnten wurden die Trotten
versteigert, und so kam die größte in unseren Schopf. Der mächtige Eichbaum nahm
dessen ganze Länge ein. Solche Bäume gibt es heute gar nicht mehr. Auf dem quadrati-

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