Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
6. Jahrgang.1986
Seite: 37
(PDF, 21 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1986-6/0039
Die gemahlenen Ölfrüchte füllte man in einen eisernen Zylinder (Rollhafen), welcher verschlossen
wurde und waagrecht über einem offenen Feuer angebracht war (Bild 2).
Der Rollhafen wurde von Hand, meist durch die
Kinder, in Rotation versetzt und mit einem Stab geklopft
, damit die Ölfrüchte nicht festsaßen.
Waren die Früchte ausreichend erhitzt, wurden sie
über der Holl (dem Arbeitstisch) aus dem Rollhafen
in ein ungefähr 70 mal 70 cm großes Roßhaartuch
geschüttet (Bild 1).

Dieses wurde zusammengefaltet und in die Ölkelter
geschoben. Die Ölkelter bestand aus einem eichenen
Trottbaum mit Holzspindel, der Wein- und der kleineren
Ölkelter.

Der Trottbaum wurde von Hand, durch Drehen der Abb. 2:
Holzspindel, auf und ab bewegt. Um einen möglichst
großen Druck zu erzeugen, drehte man die
Holzspindel solange, bis sich die zwei Spindelsteine
ca. 20 cm vom Boden abhoben.

Das dabei aus der Kelter fließende Öl wurde in Krüge und Ölkannen abgefüllt (Bild 5). Um
bei Nußkernen eine möglichst große Ausbeute zu erreichen, wurden sie zwei-manchmal
auch dreimal gepreßt.

Die Preßrückstände (Ölkuchen) wurden zerkleinert und waren ein beliebtes Viehfutter.

Rollhafen mit gemahlenen
Ölfrüchten über dem offenen
Feuer.

einst

und

heute

Abb. 3: Mit dem Ölstein wurden die Nußkerne
gemahlen.

Abb. 4: Heute liegt der Ölstein im Hof

Abb. 5: Das aus der Kelter triefende Öl
wurde in Krüge und Ölkannen abgefüllt
.

Abb. 6: Die Ölkelter ist auch heute noch
Bestandteil der Baumtorkel in
Bickensohl.

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