Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
6. Jahrgang.1986
Seite: 56
(PDF, 21 MB)
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Wohnimpressionen

Die Frage stellt sich heute vordringlich: Wie kann der Wohnraum oder auch Arbeitsraum
gestaltet werden, daß sich der Mensch darin nicht nur wohl fühlt, sondern auch gesunden
und sich erholen kann.

Der heutige Mensch hält sich mehr denn je in geschlossenen Räumen auf, also in einer
künstlich geschaffenen Umwelt. Um zu zeigen wie wichtig die Gestaltung dieser Umwelt
ist, wird die Wohnung oft auch als »die dritte Haut« bezeichnet.

Zusammen mit dem technischen Wandel und der überbewerteten Rationalität im heutigen
Wirtschaftsleben wurde oft zur Raumgestaltung das entsprechend »kalte« und streng geo-
metrich geformte Material verwendet. Das was dann ein Glastisch, ein Metallregal, ein
Kunststoffschrank oder gar ein Kunststoffsessel. Dieser Einrichtungsstil mag zwar manchem
Zeitgenossen als zeitgemäß imponieren, aber andererseits erkennen immer mehr
Menschen den Grundsatz, daß »die dritte Haut« auch als solche gestaltet sein muß. Sie soll
nicht nur physikalisch eine Wechselwirkung zwischen Bewohner und Umwelt fördern.

Damit eine Wohnung die eingangs genannten Forderungen erfüllt, können folgende
Aspekte als Orientierung benutzt werden:

— die Architektur

— das Material

— die Farbe

— der »Glanz«

Unter dem weiten Begriff der Architektur soll hier nur die Form und die Linienführung besprochen
werden. Daß vereinfachte Formen, reduziert auf den Rechten Winkel, den
menschlichen Geist beeinflussen können, und zwar negativ, darf nicht außer Acht gelassen
werden. So können zum Beispiel abgeschrägte Wand oder schief laufende Linien die Augen
des Bewohners auf sich ziehen und zum Verlängern über den Wohnraum hinaus anregen
. Nicht nur bewußt, auch unbewußt wirken sich solche gestalterischen Elemente erweiternd
und befreiend auf den menschlichen Geist aus. Holz kann dazu sehr gut verwendet
werden, da man es funktionell und gleichzeitig gestalterisch einsetzen kann, wie beispielsweise
beim Sichtfach werk.

Die guten Eigenschaften des Materials, aus welchem Wohnraum und Möbel bestehen, sind
besonders wichtig, will man sich in einem Raum wohlfühlen. Daß hier das Holz wiederum
alle Vorteile besitzt, ist selbstverständlich. Es liefert diese angenehme »Wärme«, die man
mit den Augen, aber auch über alle anderen Sinne aufnehmen kann. Diese gute Eigenschaft
rührt unter anderem aus der geringen Temperaturdifferenz der Holzoberfläche zur
Raumluft. Auch die natürliche »Zeichnung« des Holzes wirkt sehr belebend, weshalb sie
bei anderen Materialien (z.B. PVC-beschichteten Spanplatten) imitiert wird. Natürlich gilt
dies alles nur, wenn das Holz naturbelassen verwendet, nicht mit synthetischen Lacken
oder Farben verdeckt und seiner natürlichen Qualitäten beraubt wird.
Daß man Holz als Baustoff selber, auch als Laie, verarbeiten und reparieren kann, ist dazu
noch ein vorteilhafter Nebeneffekt. Dadurch wird es möglich, den richtigen »Ton« und die
persönliche »Note« in eine Wohnung zu bringen.

Abgesehen von dem angenehmen Duft der Pflanzenfarben besitzen diese noch viele ungeahnte
Eigenschaften. Selbst unter den engagierten Baubiologen ist noch nicht voll erkannt
worden, welche Möglichkeiten die Pflanzenfarben als »Haustherapeutikum« zum Heilen

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