Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
6. Jahrgang.1986
Seite: 84
(PDF, 21 MB)
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... überläßt der Hingehende nicht sein
hundertfach Begonnenes denen, die ihn
überdauern, als Fortzusetzendes, wenn sie
einigermaßen ihm innerlich verbunden waren
?

Rilke-Zitat aus den Aufzeichnungen von
Marie Oesterle.

Was bedeutet uns
Wilhelm Oesterle heute?

Vor 110 Jahren wurde der Maler-
Radierer in Wagenstadt geboren

Bild 1: Wilhelm Oesterle an der Kupferdruckpresse
, nach 1920

Einer Wiederentdeckung gleichkommend

Noch vor kaum zwanzig Jahren verband sich mit dem Name Wilhem Oesterle nur für wenige
Kuntfreunde in unserer Landschaft eine konkrete Vorstellung. Seit der »Freundeskreis
Wilhelm Oesterle« in Aktion trat, hat sich dies wesentlich geändert. Erste Aufmerksamkeiten
erregten die Gedenkausstellungen zum 100. Geburtstag des Malers in Berlin und
Herbolzheim sowie eine Präsentation anläßlich des 50. Todestages in der Heimatgemeinde
Wagenstadt. Am Geburtshaus wurde eine Gedenktafel angebracht, eine Straße nach dem
Künstler benannt. Auch in Kenzingen ließ der Heimat- und Verkehrsverein eine solche anbringen
. Im Oberen Zirkel 23 befindet sich das Wohnhaus und die Werkstätte des
Dekorations- und Kirchenmalers Karl Weis, wo der junge Oesterle von 1890-93 mit Pinsel
und Farbe umgehen lernte.

Weitere Ausstellungen bekundet das Interesse der Öffentlichkeit. Das Museum für Neue
Kunst in Freiburg zeigt Oesterle in der Sammlung bedeutender badischer Maler des Jahrhunderts
. Mit der Veröffentlichung einer biographisch-dokumentarischen Publikation,
dem ersten Versuch einer Aufarbeitung der Lebensgeschichte, bietet sich die Gelegenheit
einer allgemeinen Orientierung über Wilhelm Oesterle und seinem Werk. 1985 würdigte die
international renommierte Zeitschrift GRAPHISCHE KUNST, in einem ausführlichen
und gut bebilderten Beitrag sein Leben und Schaffen.

Leben als künstlerische Herausforderung

Zur Kunst der Vergangenheit stehen wir zwangsläufig in einem reflektierenden Verhältnis.
Für Hegel war die Kunst die Gegenwart der Vergangenheit. Diese Gegenwart im Werk eines
schöpferischen Menschen ist seine einzige echte Präsenz. Damit drängt sich die Frage

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