Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
7. und 8. Jahrgang.1987/1988
Seite: 5
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1988-7-8/0007
Buntsandstein (Unterer, Mittlerer und Oberer Buntsandstein) sind dort höhere Teile des
Mittleren und der Obere aufgeschlossen, d.h. sie treten an der Oberfläche zutage. Zu beobachten
sind von dem Mittleren Buntsandstein (sm) der Bausandstein, das Hauptkonglomerat
, der Kristallsandstein und der Karneol-Dolomit-Horizont. In dem Steinbruch am
Waldparkplatz stehen die als Werksteine nutzbaren Gesteine des Bausandsteins an. Es sind
meist warm-rote, mittelkörnige Sandsteine, die durch geringmächtige, nicht durchhaltende
Tonlagen in einzelne Bänke von wenigen Metern abgesondert sind. Auf die terrestrischen
(auf dem Festland) Bildungsumstände mit stark wechselnder Durchfeuchtung weisen
Trockenrisse bzw. Netzleisten und Rippelmarken an den Schichtunterseiten der Bänke hin.
Die Mächtigkeit des Bausandsteins erreicht insgesamt rd. 70 m; er ist in den benachbarten
Heimbacher Steinbrüchen sehr gut zu studieren.

Überlagert wird der Bausandstein von dem Hauptkonglomerat, das in dem oben genannten
Steinbruch ebenfalls aufgeschlossen ist. Es besteht aus einer Folge von Konglomeraten
(reichlich Gerölle führende Sandsteine) konglomeratischen und auch geröllfreien Sandsteinen
. Im Buntsandsteingebiet bildet es, da es stärker verfestigt (verkieselt) ist, eine Steilstufe
. In den untersten Geröll-Lagen sind in der Regel die größten Gerölle. Sie bestehen überwiegend
aus sehr verwitterungsbeständigen Gesteinen (Restschotter) wie Milchquarz
(trübweiße Quarze) und Quarziten (völlig eingekieselte ältere Sandsteine). Viele Gerölle
zeigen deutliche Bearbeitung durch den Wind (Windschliff). Es sind Windkanter, die wiederum
darauf hinweisen, daß der Buntsandstein auf dem Festland abgelagert wurde. Die
Mächtigkeit des Hauptkonglomerats erreicht rd. 15 m und ist außer in dem genannten
Steinbruch in den Heimbacher Brüchen sehr gut aufgeschlossen.

Die nächsthöhere Ablagerung ist der Kristallsandstein. Es sind rot-rotviolett gestreifte,
fein- bis mittelkörnige Sandsteine, die stark schräg geschichtet sind. Kieselsäure (Quarz)
ist auf den Körnern häufig orientiert und mit Kristallflächen aufgewachsen, und so glitzern
diese Gesteine im auffallenden Licht. Da keine nutzbaren Gesteine in dieser Abfolge
vorhanden sind, sind auch keine Aufschlüsse vorhanden. Somit ist man auf Beobachtungen
an den Wegböschungen angewiesen. Mächtig wird der Kristallsandstein nur 10 - 15 m.

Den Abschluß des Mittleren Buntsandsteins bildet der Karneol-Dolomit-Horizont. Er besteht
aus überwiegend schichtungslosen, violetten, mürben fein- bis mittelkörnigen Sandsteinen
, in die Knauer und Lagen von gelbem Dolomit (CaMg (C03)2) eingeschaltet sein
können. Namengebend ist der tief- oder blaßrote, meist gebänderte Karneol. In reiner,
schleifwürdiger Ausbildung ist dies ein Halbedelstein, der sich aus Kieselsäure zusammensetzt
und, entstanden durch die Entwässerung eines Gels, schichtig gebändert ist. Es handelt
sich um eine sehr wasserreiche Ablagerung auf einer Landoberfläche unter zeitweiliger
Wasserbedeckung, die an Bodenbildungen denken lassen und bis zu 3 m mächtig werden.

Den Abschluß des Buntsandsteins bildet der bis 50 m mächtige Obere Buntsandstein mit
dem Plattensandstein und den Röttonen. Der bis 45 m mächtige Plattensandstein besteht
aus einer Folge von roten bis violettroten, feinkörnigen, glimmerreichen Sandsteinen. Abgesondert
sind sie von dünnen Bänken und Platten bis zu mächtigeren ungeschichteten
Bänken (Werksteine). Eingelagert sind violette Horizonte sowie deren Aufarbeitungsprodukte
und rote Ton-Schluffsteine. So erhält diese Folge ein buntes Aussehen. Erkennbar
ist, daß diese Gesteine z.T. unter zeitweiliger Wasserbedeckung oder mit sehr viel Wasser
geringer Strömungsgeschwindigkeit abgelagert wurden.

Den Übergang zu dem marin, d.h. im Meer gebildeten Muschelkalk vermitteln die bis etwa
5 m mächtigen weinroten, grünen und violetten Röttone, die neben einer auf marine Entstehung
hinweisenden Muschelfauna auch noch Pflanzenreste enthalten. Der Muschelkalk
bildet den Untergrund des lößbedeckten Gemeindegebietes (Abb. 1). Gegliedert wird er in

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