Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
7. und 8. Jahrgang.1987/1988
Seite: 7
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1988-7-8/0009
Wie der Name Plattenkalk sagt, handelt es sich hier um plattige Kalksteine, die durch dünne
Mergelfugen getrennt sind. Der Fossilinhalt unterscheidet sich von dem des Trochiten-
kalks nur durch das Fehlen der Trochiten. Die Mächtigkeit erreicht maximal 22 m.

Damit findet die noch vorhandene Festgesteins-Schichtenfolge im Gemeindegebiet seinen
Abschluß. Zwar wurden noch weitere triassische Gesteine wie der restliche Muschelkalk
(Trigonodus-Dolomit) und der Keuper, sowie der Jura (Kalksteine und Tongesteine wie sie
ähnlich heute noch am Isteiner Klotz, Schweizer Jura und Schwäbischen Jura vorhanden
sind) abgelagert. Also insgesamt mindestens nochmals rd. 700 m.
Diese Schichten finden wir heute z.T. noch in den Grabenbereichen westlich von Mecklingen
, bei Ringsheim-Herbolzheim-Kenzingen und am Michaelsberg bei Riegel. Durch die
weiter unten beschriebene Bildung des Oberrheingrabens mit ihrer Bruchtektonik und Erhöhung
der Reliefenergie im Tertiär sind diese Schichten in der Vorbergzone bei Heesingen
der Abtragung zum Opfer gefallen. Erst mit Beginn des Quartärs - der jüngsten Erdzeit
- finden sich wieder Ablagerungen.

Während der letzten 60 Millionen Jahre entstand durch tektonische Vorgänge (innere Bewegungen
der Erdkruste) der Oberrheingraben, die heutige Rheinebene mit ihren Vorhügeln
, dem Kaiserstuhl, dem Schwarzwald und den Vogesen. Er ist ein Teilstück der ganz
Europa teilenden Schwächezone, die vom Rhönedelta bis über Oslo hinausreicht
(Mittelmeer-Mjösen-Zone). Das Profil (Abb. 1) erklärt den Baustil unserer Landschaft.

Während die Auflagerungsfläche des Buntsandsteins am Schillinger Berg bei über 700 m
über dem Meeresspiegel liegt, befindet sie sich unter dem Schloß Lichteneck bei rd. 50 m
unter NN und unter dem Gemeindegebiet westlich davon sogar bei mindestens 470 m unter
dem Meeresspiegel. Es handelt sich um eine Schollentreppe, wobei die jeweils westlich vorgelagerte
Scholle in der Regel tiefer liegt. All dies läßt erkennen, daß der Oberrheingraben
durch eine Dehnung der Erdkruste entstanden ist.

Diese ständige Senkung der Erdoberfläche war die Ursache einer andauernden Sedimentation
. Im Tertiär wurden die Gesteine im Grabeninneren im Meer (Kalisalz, Steinsalz und
Gips, z.B. Buggingen) und in Süßwasserbecken abgelagert oder durch Flüsse hineintransportiert
.

Im Zusammenhang mit Hecklingen werden die quartären Bildungen betrachtet. Es sind
die durch den Rhein (Gesteine aus den Alpen), Elz und Dreisam (Gesteine aus dem
Schwarzwald) vorwiegend während der Eiszeit (Pleistozän) herbeigeführten Kiese und
Sande, die die Rheinebene gestalten. Überlagert werden diese von holozänen Auelehmen,
also Lehme und Schluffe, die bei Überflutungen durch die Flüsse abgelagert wurden. Unterschieden
werden können Ältere Auelehme, die in der Regel weitgehend entkalkt sind
und aus dem frühen Holozän (ab ca. 8000 v. Chr.) stammen. Die Jüngeren Auelehme wurden
in der Zeit von rd. 1500 v. Chr. bis heute (im wesentlichen bis vor dem Bau des Leopoldkanals
) aufgebaut.

Am Vorbergzonenrand und in den angrenzenden Tälchen treten an der Oberfläche die
Schwemmlösse auf. Es handelt sich um schluffig kalkhaltige Abschwemmassen aus der
Vorbergzone, die im wesentlichen seit der Zeitenwende durch die zunehmende Rodung der
Wälder und die Intensivierung des Ackerbaus entstanden sind.

In den Vorhügeln sind die Festgesteine durch einen mehr oder minder mächtigen Löß-
Mantel verhüllt. Die wenigen Stellen (Abb. 2), die den tieferen Untergrund deutlich erkennen
lassen, sind auf der Karte vermerkt.

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