Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
7. und 8. Jahrgang.1987/1988
Seite: 17
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dung auf »-ingen« darauf hin, daß der Ort eine merowingerzeitliche Gründung, wahrscheinlich
des 5. - 6. Jahrhunderts n. Chr. ist. Die Spuren dieser frühen Siedlung dürften
unter der heutigen Ortschaft liegen. Daher sind die Möglichkeiten sie zu entdecken, außerordentlich
begrenzt.

Auch die Befestigung auf dem Schloßberg dürfte in dieser Zeit wieder genutzt worden sein.
Die mittelalterliche Anlage hat sicher diese Spuren verdeckt oder zerstört. Leider fehlen
bisher Nachweise eines Friedhofes dieser Zeit. Es müßte sich um einen sogenannten Reihengräberfriedhof
handeln, in dem die Toten in Reihen nebeneinander liegend, das Gesicht
nach Osten gerichtet, bestattet wurden. Sie erhielten ihren persönlichlichen Besitz als
Beigabe mit ins Grab, die Frauen Schmuck und Trachtbestandteile, die Männer ihre Waffen
. Häufig wurden den Toten römische Münzen ins Grab gelegt (»Charonspfennig«). Ist
die Münze aus der Zeit des Magentius vielleicht in diesem Zusammenhang zu sehen? Gehört
sie gar zu einem unerkannt zerstörten Grab? An anderen merowingerzeitlichen Friedhöfen
wurde nachgewiesen, daß den Alamannen das Christentum bereits bekannt war.
Doch die Beigabensitte erlosch erst im Verlaufe des 7. Jahrhunderts n. Chr. Dieser späten
Zeit gehören vielleicht einige Gräber an, die in der Ortskirche entdeckt worden sind. Sie
enthielten nur die Skelette der Toten ohne irgendwelche Beigaben.

Mit dem 8. Jahrhundert n. Chr. beginnt auch im südwestdeutschen Raum unter den Karolingern
die schriftliche Überlieferung anzuwachsen. Mit der schriftlichen Überlieferung
endet die frühgeschichtliche Zeit und geht allmählich in das Mittelalter über; schriftliche
Urkunden werden bestimmende Quellen der Geschichtsschreibung.

Verena Nübling

Bildnachweis:

Beide Abbildungen: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg

Archäologische Denkmalpflege, Außenstelle Freiburg

Zeichner: Clark Urbans, LDA
Photograph: Schreiber, St. Peter

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