Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
7. und 8. Jahrgang.1987/1988
Seite: 20
(PDF, 52 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1988-7-8/0022
Eine bauliche Erweiterung des Dorfes in die südwestlichen Flächen verbot sich aus den bereits
erwähnten topographischen Gründen. Fast jährlich gab es in diesen Bereichen Überschwemmungen
durch Rhein und Elz. Die im Westen gelegenen Nutzflächen brachten
zwar schlechte Erträge, was für eine Bebauung hätte sprechen können. Außer der Überschwemmungsgefahr
lagen sie aber relativ ungeschützt in der Landschaft, den häufigen
Südwestwinden ausgesetzt. Alles Gründe, die notwendigen Erweiterungsflächen in anderer
Richtung zu suchen. Sie wurden gefunden - in Fortsetzung der Dorfstraße. Diese bot
mit ihrer wichtigen Erschließungsfunktion den Ansatz zur nächsten Entwicklungsphase.
Es ist anzunehmen, daß sie zu Beginn oder in der Mitte des 18. Jahrhunderts begonnen
hat. Während nun am Westrand der Dorfstraße von Typ und Anordnung her eine ähnliche
Bebauung wie zurvor entstand - hier allerdings giebelständig -, vollzog sich die später folgende
Entwicklung an den Hang nach Osten relativ ungeordnet, besonders im südöstlichen
Bereich. Hier ist nun Gelegenheit zu Spekulationen über das Warum. Ich muß gestehen
, daß ich keine einleuchtenden Gründe dafür angeben kann und auch Nachforschungen
bei sogenannten »Ur-Hecklingern« haben mir bei diesem Bemühen nicht weiterhelfen
können.

Während im bisherigen Hecklingen noch deutliche Dorfstrukturen der damaligen Zeit erkennbar
sind, sind sie in der zweiten Entwicklungsphase stark verwischt. Es fällt auf, daß
sowohl Grundstücke wie Baukörper und auch ihre Stellung zueinander kleiner und verwinkelter
sind als im bisherigen Dorf. Auch die innere Erschließung dieses Dorfbereichs ist
spärlich, selbst wenn man davon ausgeht, daß zwei Ochsengespanne noch knapp aneinander
vorbei kamen. Eine Vermutung besagt, daß sich dort Kleinbauern angesiedelt haben;
die daraus folgende Frage muß sein - welche wirtschaftlichen Bedingungen haben dazu geführt
? Aus den Auswanderungsanträgen der letzten 20 Jahren des 19. Jahrhunderts geht
hervor, daß eine wirtschaftlich schwierige Lage viele Hecklinger Bürger den Weg nach
Amerika suchen ließ. Vielleicht blieb für die anderen nur die Alternative, sich klein und
bescheiden in diesem Gebiet anzusiedeln, statt auszuwandern?

Abb. 2: Vermutliche Entwicklungsstufen des Dorfes Hecklingen.

20


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1988-7-8/0022