Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
7. und 8. Jahrgang.1987/1988
Seite: 61
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1988-7-8/0063
a) Naturräumliche Zuordnung, Standortgegebenheiten, Vegetation

Dieser langgezogene Walddistrikt ist ebenso wie der Distrikt Hochwald dem Wuchsgebiet
»Rheinhügelland« zuzuordnen. Aus der teilweise mächtigen Lößdecke auf Muschelkalk
und der Exposition SO - SW ergeben sich mäßig trockene Böden. Die pflanzensoziologische
Konsequenz ergäbe Buchenwald, aber auch Wein- und Ackerbau (!). Die Höhe des
Forlenwaldes steigt von 230 m auf über 300 m an. Der Forlenwald hatte 1975 eine Baumartenzusammensetzung
von

Für den westlichen Teil des Forlenwaldes ist noch eine Besonderheit anzumerken: Seit
1981 wurde hier ein kleiner Teil dem »Flächenhaften Naturdenkmal Burgacker« zugeordnet
. Eine entsprechende Schutzverordnung sieht den Naturschutz von hier vorkommenden
sehr seltenen Pflanzen vor. Das Schutzgebiet befindet sich seit seiner Ausweisung in
der Obhut des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland. (BUND)

b) Waldeinteilung

Der Forlenwald hatte zum Zeitpunkt seiner ersten forstlichen Einrichtung eine Fläche von
65 Badischen Morgen, 213 R2 (23,59 ha) und war untergliedert in drei Abteilungen. Die
Auflösung des Henninschen Herrschaftsgutes im Jahr 1929 brachte den Zuerwerb von
zwei Waldparzellen und von Rebland im »Hinteren Burgacker«. Außerdem erwarb die
Gemeinde noch eine Reihe von Privatparzellen im Süden des Forlenwaldes.
Zum Zeitpunkt der Eingemeindung Hecklingens nach Kenzingen hatte der Forlenwald eine
Gesamtfläche von 32,4 ha.

c) Waldgeschichte

Während es für den »Hochwald« dank vorhandener schriftlicher Zeugnisse keine Schwierigkeiten
bereitete, seine historische Verbundenheit mit dem Dorf Hecklingen bis ins 13.
Jahrhundert zu belegen, verhält es sich für den Chronisten mit dem »Forlenwald« insofern
anders, als hierfür so gut wie keine Archivalien vorliegen. Hinzu kommt, daß die südliche
Umfangsgrenze dieses Gemeindewalddistrikts ständig instabil war, was im 19. und
20. Jahrhundert auf Zuerwerb zurückzuführen ist, vor dem 18. Jahrhundert jedoch von
wechselnden Nutzungsformen abhing. Als Hinweis für das Verschieben der Dimensionen
sei hier erwähnt, daß der hintere Teil der herrschaftlichen Burgackerparzelle im 18. Jahr:
hundert noch ca. 500 m weiter ostwärts in den heutigen Forlenwald hineinreichte (vgl. den
Waldplan von 1845 in Abb. 20). Bei einem Waldspaziergang macht die noch deutlich erkennbare
Terrassenstruktur des Waldbodens für jedermann ersichtlich, daß große Teile
des Forlenwaldes in früheren Zeiten Agrarflächen waren.

Aus der Beschreibung verschiedener Güter in Berainen des 17. und 18. Jahrhunderts geht
hervor, daß zumindest Teile des vorderen Forlenwaldes als sogenannte »Gemeine Fohren-
egerten« zu damaligen Zeiten brachliegendes ehemaliges Kulturland einer Forlensukzession
waren.

Für den östlichen und nordwestlichen Bereich sind jedoch derartige Informationen nicht
überliefert, obwohl auch dort deutlich erkennbar Terrassierungen vorgenommen wurden.
Ausgehend von den dargelegten Standortgegebenheiten unter Nr. 2 a bzw. den uralten
Hinweisen auf Acker- oder Weinbau liegt die Vermutung nahe, daß es sich beim Forlenwald
um eine Allmende handelt, die in Form von Waldmast nach Brache und Sukzession
hauptsächlich der Schweineaufzucht diente. Da nirgendwo Hinweise bestehen, daß die
Gemeinde Hecklingen für diesen Wald einen Lehenszins zu entrichten hatte, ist anzunehmen
, daß es sich beim Forlenwald um ein freies Allmendgut der Gemeinde handelt.

53,5 % Buchen
19 % Bergahorn
11 °7o Scheinakazie

9 (!) % Forlen
2 °/o Eichen
5,5 °7o sonstige Baumarten

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