Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
7. und 8. Jahrgang.1987/1988
Seite: 65
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Abb 2.: F. Lederle in Schauinsland 4, 1877, S. 7.

auf den Hochadel der Stauferzeit - dem Rang ihrer Besitzer nach rangierte Lichteneck
deutlich etwa vor Landeck, Kirnburg, Keppenbach, Kastelburg und Schwarzenberg in ihrer
Nachbarschaft.

Ihre Bedeutung für die Sozialgeschichte des mittelalterlichen Südwestens gewann sie
durch die Ereignisse um die Freiburger Grafentochter Klara und ihren Onkel, den Grafen
Egino. Beide verdeutlichen in besonderem Maße die Situation des oberrheinischen Adels
in der Wirtschaftskrise des 14. Jahrhunderts und die daraus resultierende Unmenschlichkeit
. Allenfalls der Kampf der Söhne Walthers von Geroldseck-Hohengeroldseck gegen
ihren Vater im 15. Jahrhundert, in dessen Verlauf auch die ursprüngliche Anlage Lichteneck
um 1433 untergegangen sein könnte, zeigt eine ähnliche Abgründigkeit.
Nicht zuletzt gebührt ihr auch eine Stelle in der deutschen Geistesgeschichte des ausgehenden
Mittelalters, indem sie nicht nur häufig in der Zimmerischen Chronik, sondern auch
in Grimmelshausens Simplizissimus genannt wird und in Conrad Burgers Lebenserinnerungen
aus der gleichen Zeit, dessen Werk als Schilderung eines wirklichen Lebenslaufs
im Dreißigjährigen Krieg fast ebenso farbig erscheint wie der berühmte Roman - leider
ist dieses Werk noch immer nicht in einer sauberen Edition allgemein zugänglich.
So wie seit 1988 wieder eine Brücke über den alten Pfeiler im Halsgraben in die Burg führt,
so wollen die folgenden Ausführungen gewissermaßen eine bescheidene Brücke in das historische
Verständnis der Burg Lichteneck sein. Daß dabei noch viele Fragen offenbleiben
, z.B. wegen des Fehlens archäologischer Untersuchungen nichts Endgültiges gesagt
werden kann, sei vorsorglich gleich vorausgeschickt, auch wenn wir in diesem Beitrag die
bisher noch nicht publizierte Ersterwähnung der Burg aus dem April 1290 vorführen
können.

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