Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
7. und 8. Jahrgang.1987/1988
Seite: 88
(PDF, 52 MB)
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Daß es trotzdem schwierig war, fünf Grafen standesgemäß zu erziehen und zu ernähren,
zeigte sich bald. Man beschloß deshalb, über Universitätsstudien, Kavaliersreisen und
Hofdienste einen Einstieg in »höhere Staats-Ämter« zu erlangen, was natürlich nur außerhalb
des katholischen Vorderösterreich möglich war. Was lag näher als das Herzogturn
Württemberg, das zudem weiterhin die 600 Gulden Dienst- und Lehengelder bezahlte? Allerdings
konnten nur die beiden ältesten Brüder die Früchte ihrer Ausbildung noch genießen
: Georg, der nach dem Tode des Vaters geborene Jüngste, starb schon 1587 17jährig,
Hermann fiel auf einer Studien- und Kavaliersreise in Padua 1585 einer Krankheit zum Opfer
und Alwig wurde 1592 in den »bischöflichen Kriegen« zu Straßburg getötet. Ein festes
Zusatzeinkommen fand bald Graf Eberhard, der älteste der fünf Brüder. Er erhielt auf
vielfache Fürbitte noch als »riemblich junger Grave«, der »von Jugend auf studiert und
sich wohl gehalten« habe, das Amt eines Obervogts im württembergischen Hornberg, das
er schließlich auch 20 Jahre lang bis zu seinem Tod versah.

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Abb. 10: 1582 Nov. 2, Immatrikulation der Gra- Abb. 11: Überschrift in der Universitätsmatrikel
fen Konrad, Albig und Hermann, mit ihrem Pri- zum Sommersemester 1584: »Untro dem Rektorat
vatlehrer (praeceptor) und ihren beiden Dienern des Grafen Konrad von Tübingen« Herren zu

an der Universität Tübingen.

Lichteneck.«

Gut lassen sich die Lebenssituationen
des Grafen Konrad V. von Tübingen
verfolgen, die wohl typisch für seinen
Stand und seine Zeit waren und trotzdem
sehr individuelle Züge tragen.
Nachdem er mit seinen Geschwistern
in Straßburg, wo die Familie ein Haus
besaß, die nötige Vorbildung erfahren
hatte, begann er, begleitet von einem
Hauslehrer, 1582 sein Studium in Tübingen
. Dort wurde er samt seinen
Brüdern begeistert aufgenommen,
die Ankunft in der »uralten Heimat«
löste fieberhafte Aktivitäten aus. Als
besondere Ehre wählte 1584 die Uni-
Abb. 12: Siegel des Grafen Eberhard von Tübingen, versität den Grafen, der »leutselig
Herren zu Lichteneck, Obervogt zu Hornberg, und alles Lobes würdig war«, zudem

gestorben 1608. über eine »ansehnliche Leibesstatur

verfügte«, im übrigen fließend Italienisch, Französisch und Latein sprach, zum 200. Rektor
: Ein Ehrenamt (die Geschäfte versah ein Professor), das natürlich auch gewaltige Kosten
- Geschenke, Festessen und andere Artigkeiten - verursachte.

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