Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
7. und 8. Jahrgang.1987/1988
Seite: 102
(PDF, 52 MB)
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gene Kaiser. Besatzung (42 Man) an Munition fast auskommen, und kein Entsatzung zu
hoffen gehabt, haben sie sich ergeben und seind gfänglich gen Breysach gefüehrt worden;
und ist den Tag darnach das Schloß mit Stroh angefüllt angezunden, mit sambt v/V Früchten
und Wein verbrent worden.«

Die Eroberung Lichtenecks hat die Lage im Breisgau nicht beeinflußt - die Franzosen marschierten
nicht weiter in den Schwarzwald, und auch Freiburg fiel erst nach fast zwei Jahren
1677. Der letzte Eroberer Lichtenecks und Zerstörer der damals rund 400 Jahre alten
Anlage, Generalleutnant Vaubrun, fiel nach Burgers Zeugnis am 27. Juli 1675 zusammen
mit seinem Kommandeur, Marschall Turenne, in dem bekannten Gefecht bei Sasbach in
der Ortenau, gut zwei Monate, nachdem Lichteneck in Schutt und Asche gefallen war.
Auch hier kann also gelten: »Sic transit gloria mundi«.

Die äußere Gestalt der heutigen Ruine

Was die Kämpfe des 17. Jahrhunderts und die Zeitgenossen bis auf unsere Tage von der
Burg Lichteneck übriggelassen haben, ist, wie oben schon gesagt, noch ein interessantes
Denkmal der Vergangenheit und des Besuches historisch interessierter Menschen durchaus
wert. Der letzte Schritt auf der Brücke zum besseren Verständnis unserer Ruine sei, wie
oben versprochen, noch die Betrachtung der Baugestalt der Burg und des Geländes, wie
wir sie heute vor uns sehen. Dabei werden wir, von den wenigen Schrift- und Bildquellen
zur Burggestalt ausgehend, zunächst den Innenbereich der Anlage, die eigentliche Kernburg
und dann den äußeren Bereich der Festung, das Gelände im Radius von rund fünfhundert
Metern betrachten. Schließlich sollen einige Worte zur Funktion dieser Anlage in
unseren Tagen gesagt werden.

Die Quellen

Die einzige Schriftquelle für das Aussehen der Burg bis heute ist der Merian-Bericht von
1663 (2. Aufläge): »Ein Schloß/an einem Felsen gelegen/mit Vorwercken und tieffen Gräben
/versehen; ... Hierauff ließ Horn das besagte Schloß Lichteneck / durch den Obristen
Hubald / wieder angreifen; welcher die Vorwercke bald eingenommen / und darauff die
Besatzung auch das Schloß selbst auff Gnad/und Ungnad übergeben.« (...) »... dieses
Schloß Liechteneck/so noch stehet« (verfaßt um 1650), Text von Martin Zeiller (1589-
1661), der alle greifbare Literatur der Zeit auswertete.

Wir wollen den Hinweis auf Vorwerke, der Zeit
entsprechend müssen es wohl bastionartige Erdwerke
gewesen sein, und offenbar auf mehrere
Gräben als Annäherungshindernisse festhalten.
Wieweit sie um das Jahr 1650 noch intakt waren,
bleibt aber unklar. Für unser Vorhaben weiterhin
relevant sind jedoch die drei bisher bekannten
Bildquellen.

Die älteste Abbildung findet sich auf dem Hochaltarbild
der Pfarrkirche St. Andreas zu Heesingen
links unten. Sie ist in die erste Hälfte des 18.
Jahrhunderts zu datieren (um 1718; die Malerei
ist möglicherweise im 19. Jahrhundert noch einmal
übermalt worden).

Abbl.: Hochaltar in Hecklingen: Älteste Abbildung
der Burg.

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