Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
7. und 8. Jahrgang.1987/1988
Seite: 110
(PDF, 52 MB)
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datiert die Rundanlage Gilgenberg (SO), die aber auch Quadern als Eckausbildungen
zeigt. Neu-Beckenburg (SO) aus dem 13. Jahrhundert zeigt in ihren ältesten Teilen ebenfalls
Rundausbildungen. Neben diesen Einzelformen haben alle diese Burgen mit der Lichtenteck
gemeinsam, daß ihre Mauern dem Gelände folgen, ihr Mauerverband aus Kalkstein
besteht und in mancher Hinsicht dem Lichteneckischen ähnelt. Aus unserem landschaftlichen
Bereich zeigen Bärenfels (nicht vor Mitte des 13. Jahrhunderts) und
Sausenburg (erste Hälfte des 13. Jahrhunderts) gerundeten Eckverband.
Wenn man diese Anlagen miteinander vergleicht, muß allerdings bedacht werden, daß zu
ihrem Konzept, sofern es sich nicht um Wohntürme handelt, in der Regel ein Bergfried gehört
, den wir auf Lichteneck bisher noch nicht nachweisen können. Dennoch lassen die
angeführten Parallelentwicklungen ohne weiteres an eine Entstehung der Lichteneck in der
Mitte oder in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts denken. Dabei wäre es eher ungeschickt
, nur wegen der annähernd quadratischen Grundrißform Elsaßburgen zur Datierung
heranzuziehen, die aus ganz anderen Traditionen entstanden sind, wie es Dehio 1964
und Feger 1984 noch tun.

Die Verstärkungen der Nord- und Ostmauern hatten bei der Lichteneck die Aufgabe, eine
dem Rondellgedanken nahestehende mittelalterliche Burgform für die neueren Festungsanforderungen
tauglich zu machen, womit die mittelalterliche Burg auch baulich in die
Zeit der beginnenden Renaissance hinüber glitt. So zeigen unsere Mauern den Beginn neuen
Denkens, aber ebenso die Kontinuität der Anlage auf ihrem angestammten topografi-
schen Standort.

Abb. 11: Martin Gruber: Westansicht, 1986.

Mauerwerk außen

In diesem Sinne seien noch einige Worte zur Mauerstruktur der Burg Lichteneck angemerkt
. Sie besteht aus gelblich-weißem Kalkstein, der mit relativ breiten Mörtelfugen aufgemauert
ist. Großflächige Putzreste vor allem an den wetterabgewandten Seiten (im Südosten
, Osten und Norden) zeigen, daß die Burg ursprünglich, wie zu jeder Zeit vor dem
19. Jahrhundert üblich, vollkommen verputzt war. Wo wetterbedingt, wie im Westen, der
Putz heute vielfach abgewaschen ist, wird die Mauerstruktur deutlich.

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