http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1988-7-8/0114
Die Kalksteine, in der Regel hammerrecht-quadrig zugeschlagen und von mittlerer Größe,
sind annähernd waagerecht regelmäßig und lagerhaft aufgesetzt. Dabei zeigt sich die Tendenz
zu Ausgleichsfugen mit unterschiedlichem Steinmaterial. An vielen Stellen sind auch
Auszwickelungen durch Ziegelmaterial zu sehen. Insgesamt handelt es sich um Mauerwerk
von einigermaßen guter Qualität, dessen Datierung aber schwierig ist. Keinesfalls dürfte
es allerdings ins 12. Jahrhundert zurückgehen, sondern es scheint eher dem 13. oder 14.
Jahrhundert anzugehören. Etwas anders scheint sich die Situation, soweit trotz des Verputzes
erkennbar, aber an der nordöstlichen und nördlichen Außenseite darzustellen, wo zumindest
im oberen Bereich das Hausteinwerk eher kleiner, die Steine unregelmäßiger und
auch die Lageform weniger waagerecht ausgeprägt zu sein scheinen. Offenbar haben wir
es auch hier mit Hinweisen auf unterschiedliche
Bauzeiten zu tun, die mit der Verstärkung
der mittelalterlichen Burg zu moderneren
Fortifikationszwecken zusammenhängen
könnten.
Sehr verschieden im Vergleich mit der Kernburg
ist aber die Mauerstruktur der sogenannten
Rampe, die eher Rest eines alten
Vorwerks nördlich vor dem dem Halsgraben
ist. Sie wird ihrerseits durch einen nördlich
vorgelegten Abschnittsgraben vom
Berg abgetrennt.
Vor allem die westliche Hälfte des Werkes
weist in der Mauer übergroße, alle Lager-
haftigkeit zerbrechende Kalksteinbrocken
auf, die unter Aufgabe der Lagerrechtigkeit
und mit vielem Auszwickeln in den Verband
gequetscht sind, wozu sie auch grob qua-
Abb. 13: Martin Gruber: Östliche Palaswand drig geschlagen wurden,
von Norden, 1986.
Abb. 14: Ursula Gruber: Aufriß von Westen.
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