Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
7. und 8. Jahrgang.1987/1988
Seite: 113
(PDF, 52 MB)
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Dieses Mauerwerk zeigt auch Ähnlichkeit
mit dem des Brückenpfeilers im Halsgraben
, was zunächst sicherlich befremdlich
wirkt. Hier dürfte nämlich eine ganz späte
Ausbaustufe, etwa im 15. oder sogar beginnenden
16. Jahrhundert, zutage treten. Eine
noch zu leistende Erforschung des Außenbereiches
wird diesen Befund zum Ausgangspunkt
nehmen müssen, um die
Entwicklung der Burg zur Festung nachzu-
vollziehen. Die tiefen, das Mauerwerk bis
zu den Fundamenten durchtrennenden Risse
der Kernburg (Gutachten des Geologischen
Landesamtes Baden-Württemberg)
und der Vorburg zeigen darüberhinaus bereits
, daß eine Sanierung der auch hinsichtlich
des Mauerwerks als Kulturdenkmal gefährdeten
Anlage von äußerster Dringlichkeit
ist.

Abb. 15: Martin Gruber: Vorwerk von Westen, 1985

Gesamtanlage und Innenformen der Kernburg

Was läßt sich nun endlich über die Erscheinungsform der Kernburg als Gesamtanlage etwa
im 16. Jahrhundert sagen? Das ist noch spärlich genug, obwohl die seit 1989 eingeleiteten
Arbeiten und Forschungen unsere Vorstellungen von der Anlage immer mehr ins Konkrete
verändern werden. Hier sei ein erstes Resümee (Stand Herbst 1989) versucht.
Wir greifen zuerst auf die oben angeführten Bildquellen zurück. Ihr Wert liegt darin begründet
, daß sie untereinander und mit dem Zustand von heute übereinstimmen: Je mehr
Übereinstimmung, um so wirklichkeitsgetreuer die Abbildung. Und da zeigt sich Erstaunliches
. Alle Ansichten sind von Süden her angelegt. Im Bereich der südlichen schmalen äußeren
Ringmauer (bei C stumpfwinklig gebogen, unten) zeigen der Anonymus des 18.
Jahrhunderts und v. Ring übereinstimmend einen höher aufragenden Abschnitt, der fast
wie ein Gebäuderest erscheint. Bei Lederle kommt er noch am wenigsten deutlich zum Vorschein
, der heutige Zustand zeigt seine volle Korrektheit. Rüstlöcher, beim Anonymus und
v. Ring angedeutet, prägen dieses Mauerstück noch heutzutage. Die Ostmauer zeigt heute
in ihrem oberen Abschluß einen charakteristischen Ausbruch (Cl), in der Höhe etwa über
dem provisorischen Osteingang gelegen. Ihn geben der Anonymus und Lederle charakteristisch
wieder, bei v. Ring wird er durch Bewuchs kaschiert, ist aber vorhanden.
Mindestens eben so charakteristisch ist der doppelte Ausbruch (C9), wovon der westliche
wohl auf einen Aborterker, der östliche auf eine mittelalterliche Fensteröffnung, vielleicht
im Zusammenhang mit einer Kapelle, zurückgehen. Der Anonymus übergeht beide oder
zieht sie zu einer rundbogigen Öffnung zusammen, die dann aber im Verhältnis zur tatsächlichen
Lage etwas zu tief gerutscht ist. v. Ring verzeichnet sie genau, läßt aber den Eindruck
eines zweigekoppelten Fensters entstehen, Lederle gibt beide etwas zu hochliegend
wieder. Ob sie zu des Anonymus Zeiten noch vermauert waren? Das Mauerwerk der heutigen
Innenlaibung ist zu stark zerstört, um das entscheiden zu können. Bei C4 befindet sich
ein ungemein stark absturzgefährdeter Mauerzahn, der seit November 1989 saniert wird.
Ihn kennt der Anonymus nicht, v. Ring bildet ihn genau ab und Lederle übersieht ihn ebenfalls
.

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