Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
7. und 8. Jahrgang.1987/1988
Seite: 114
(PDF, 52 MB)
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Ein weiteres Grundmotiv ist der starke, z.T. bis zum ergrabenen Hofniveau Juli 1989 heruntergehende
Mauerabbruch von C4 nach Westen (Cl/Dl). Er ist von C6 bis C4 mit einer
unhistorischen Brüstungsmauer kaschiert, die kaum die halbe Breite der 1989 ergrabenen
zugrundeliegenden Mauer besitzt (Abbildung 16 zeigt deutlich die abweichende Mauerstruktur
). Eben diesen Ausbruch haben auch die Arbeiten des Anonymus und der beiden
anderen Künstler.

Von hier an aber wird die Deutung des ältesten Bildes problematisch, weil es einige Details
allein und unabhängig von den anderen Darstellungen aufweist. Im Südwesen, bei D4, erhebt
sich ein relativ stark durchfensterter, giebelartiger Bau mit der Stirn nach Süden. Er
zeigt drei Stockwerke übereinander, wobei das unterste etwas höher als das oben aufgeführte
Rundbogenfenster läge. Danach würde aber der charakteristische breite Ausbruch
im Osten höher als der Abschluß des Giebels zu liegen kommen, woraus sich die Frage ergibt
, ob er Rest einer Verteidigungsanlage (hochgelegene Geschützstellung wie etwa in den
Rondell-Türmen der Nürnberger Stadtmauer) war, da dieser Ausbruch das östliche Gelände
überhöht.

Auf jeden Fall muß zwischen diesem Bau bei D4 und dem Ostteil der Burg ein Verbindungsbau
bestanden haben, da zwischen C2 und C6 im Juli 1989 ein Plattenboden aus
Sandsteinen freigelegt wurde.

Verlängert man die Mauerreste D2 nach Süden, ergäbe sich ein Hinweis auf den Abschluß
des Giebelbaues D4; aber der scheinbare Giebel könnte auch nur der Rest einer von Westen
nach Osten ziehenden Landmauerbebauung (Dl - Cl) gewesen sein. Eine Flächengrabung
wird diesen Befund klären müssen, bevor weitere Baumaßnahmen in der Burg stattfinden.

Ein Bergfried?

Der erstaunlichste Aspekt des doch relativ wirklichkeitsgetreuen anonymen Bildes ist aber
die Situation im Nordwesten der Burg. Danach müßte nördlich hinter dem »Giebelbau«

Abb. 16: Martin Gruber: Südansicht, 1985.

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