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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1989-9/0018
Die Mitautoren von EFES verdienen eine Würdigung:

Theodor Krauth studierte gemeinsam mit EFES Architektur am Polytechnikum in Karlsruhe
. Beide verband seither eine enge Freundschaft, die sich auch auf die Familien übertrug
. KRAUTH war Professor und Regierungsrat. EFES und Krauth hatten Ende der achtziger
Jahre beide ein Stipendium für eine Italienreise erhalten, die sie gemeinsam ausführten
.

Karl Eith war Maler und unterrichtete ebenfalls an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe.

Friedrich Ries war Gartendirektor der Stadt Karlsruhe und Schöpfer ihres Stadtgartens.
EFES und RIES waren eng befreundet. EFES wohnte unweit vom Stadtgarten, und die
beiden Freunde waren oft schon in früher Morgenstunde im Stadtgarten im Gedankenaustausch
anzutreffen. EFES hat den Rosengarten dort gestaltet, der ein Lieblingsaufenthalt
der alten Karlsruher war, bis er bei der Bundesgartenschau umgestaltet worden ist. Einige
Fachbücher von EFES interessieren auch noch heute, wohl weniger hinsichtlich ihrer zeitlich
überholten Formensprache als mehr wegen der soliden handwerklich - konstruktiven
Grundlagen. Der Curt R. Vincentz - Verlag in Hannover hat in den Jahren 1980 bis 1982
das Schreinerbuch, das Schlosserbuch und das Steinhauerbuch, die er in der Universitätsbibliothek
Hannover gefunden hatte, als Nachdrucke neu herausgegeben. Herr Vincentz
schrieb mir aus diesem Anlaß hinsichtlich des Schreinerbuches:

»Dieses hervorragende Werk war uns vor einiger Zeit aufgefallen, nachdem in unserem
Verlag mehrere Reprints zum Thema «Holzbaukunst« veröffentlicht waren.....«

Die musischen Begabungen und Interessen von EFES verlangten bei der vielseitig fachlichen
prosaischen Schriftstellerei nach einem poetischen Ausgleich. Zahlreiche Gedichte,
Reime und Balladen und Lieder zeugen von der poetischen Begabung, die EFES schon in
seiner Jugend erkennen ließ.

EFES war ein rühriges und geachtetes Mitglied der Karlsruher Künstlerschaft. Er gehörte
dem Künstlerverein, der Kunstgewerbler-Zunft »Arche« und dem Badischen
Kunstgewerbe-Verein an, die ihn alle zu ihrem Ehrenmitglied ernannt haben. Künstler sind
gesellig, und ihre Vereine in Karlsruhe waren in den Jahren um die Jahrhundertwende täglich
abendliche Begegnungsstätten, an denen auch EFES sich stets einfand. Ein abendlicher
Umtrunk im Freundeskreis war für ihn Ausspannung und Erholung von der Tageslast
und Auftrieb zur nachfolgenden nächtlichen schöpferischen Arbeit. Er zog für den ernsten
philosophischen und kritischen Gedankenaustausch das Zwiegespräch in Gottes freier Natur
vor. So war EFES hin und wieder gemeinsam mit dem zehn Jahre älteren befreundeten
Hans Thoma, dem weitbekannten Maler ausdrucksvoller Schwarzwaldlandschaften im
Gespräch vertieft im Karlsruher Schloßgarten oder im Fasanengarten anzutreffen.

Wer EFES kannte und sich fragt, ob er ein »Künstler« war, weiß, daß er weder ein »Degenschlucker
« noch ein »Bohemien« war, er war vielmehr ein vielseitig begabter kunstsachverständiger
Könner, ein Erzieher der »Humaniora«, der die Ausbildung des Menschen fördernden
schönen Künste und Wissenschaften. Seine Einstellung zur Kunst war konservativ
, er setzte sich dennoch mit Neuem kritisch auseinander. Pseudokunst, Modekunst und
Bluff lehnte er ab. Der Zunftbrief der Karlsruher Künstlerzunft vom Frühjahr 1951 enthält
ein Schreiben des ersten Bundespräsidenten Dr. Theodor Heuss an Professor Willy Baumeister
in Stuttgart, in dem er sich mit dem Begriff der »Modernen Kunst« befaßt. Ich
zitiere daraus:

»Ich muß Ihnen zunächst gestehen, daß ich noch nie etwas mit dem Begriff der »modernen
Kunst« habe anfangen können. ... Wo scheidet sich modern von modisch? Wahre Kunst
aber hat die Kraft ewiger Gegenwärtigkeit, - das Urteil über unsere Epoche steht bei unseren
Enkeln.«

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