http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1991-10-11/0045
Abb. 3: Das Schwabentor. Westansicht (Stadtseite
). Nach dem Einsturz der Werksteinumrahmung
der Toröffnung 1957. Torhaus und Wohnhaus
(rechts) wurden 1959 umgebaut und zusammengelegt
. Heute Zunftstube der Narrenzunft.
Ins amtliche Denkmalbuch 1959 eingetragen.
Abb. 4: Das Schwabentor. Ostansicht (Landseite).
Neuer Zustand.
Hauptstraße, war von den beiden Toren eingerahmt, die leider der schon erwähnten Abreißwut
der Neuzeit zum Opfer gefallen sind. Noack legt Wert auf die Feststellung, daß
noch aus einem Gemarkungsplan aus dem Jahre 1779 deutlich ersichtlich ist, daß die Ost-
West-Straße keine Ausgänge an ihren Enden hatte, sondern sich an den Stadtmauern totlief
. Die überlieferte Vermutung, daß sich da, wo heute das Schwabentor ist, schon seit
dem Mittelalter eine kleine Ausfallpforte durch die Stadtmauer befand, gründet sich wohl
darauf, daß die Werksteinumrahmung seines stadtseitigen Torbogens auf der einen Seite
auf Bossenquadern aufsitzt, die zweifellos aus dem Mittelalter stammen. Doch haben wir
keine urkundliche Bestätigung. Das heutige Tor ist eine Durchfahrt, welche in das in der
Achse der Ost-West-Straße liegende Gebäude gebrochen wurde, dessen östliche Außenmauer
heute noch als ein Stück der alten Stadtmauer deutlich erkennbar ist.
Abb. 5 Ausschnitt aus dem Gemarkungsplan 1779 Abb. 6: Ausschnitt aus dem Stadtplan 1880.
(GLA KA H/Kenzingen 5). Reproduktion mit Genehmigung des Staatlichen
Vermessungsamtes Emmendingen.
Die konstruktiven Einzelheiten zeigen uns, daß die Durchfahrt, die in ihrer heutigen Form
wohl gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstanden ist, in das schon bestehende Wohnhaus
gelegt und hier also nicht ein eigener Torbau errichtet worden ist. Dieses Haus ist ein Glied
in der Kette der gleichmäßig auf die Stadtmauer gesetzten, eng aneinandergereihten Wohnbauten
in der in unserer Landschaft typischen Bauweise: Massives Erdgeschoß auf hohem
Keller, später verputztes Fachwerkobergeschoß und steiles Satteldach.
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