Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
10. und 11. Jahrgang.1990/1991
Seite: 85
(PDF, 67 MB)
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So wurde bereits nach ganz kurzer Zeit auf der Eisenbahn ein vielfaches an Fahrgästen
als zuvor mit den fahrenden Posten befördert. Trotzdem bedeutete das nicht das Ende der
Eilwagen. Ganz im Gegenteil. Der Eilwagenverkehr erlebte einen bis dahin unvorstellbaren
Nachfrageschub und zwar jeweils auf den Strecken, die unmittelbar an die Eisenbahn
anschlössen. So wurde der Postkutschenverkehr zwischen Kenzingen und Breisach neu geordnet
und es verkehrten auch hier Eilwagen mit Anschluß an bestimmte Züge. Auf den
Strecken parallel zu den neuen Eisenbahnlinien hatte die Postkutsche natürlich keine Zukunft
mehr und der Betrieb wurde eingestellt, siehe Tafel 3, Verordnungsblatt vom 19. Juli
1845.

Es fuhren ab dem 1. August 1845 planmäßig Züge ab Bahnhof Kenzingen. In Abbildung
2 der Plan der Gleisanlage sowie der Gebäude und Nebengebäude.

Abb. 2: Gleisanlagen, Hochbauten und unmittelbares Bahnhofsumfeld im ursprünglich ausgeführten
Zustand von 1848.

Q: Ausführliche Nachweisungen über den Eisenbahnbau 1853.

Bahnhof Kenzingen

Wie aus dem Situationsplan ersichtlich, waren die Gleisanlagen recht umfangreich. Hier
passierte von Anfang an weit mehr, als daß nur Personenzüge anhielten und wieder weiterfuhren
. Kenzingen war Zwischenstation für Bau und Betrieb der Bahn. Was ist eine
Zwischenstation?

Heute gebrauchen wir ganz selbstverständlich die Bezeichnung »Bahnhof«. Diese Bezeichnung
war jedoch in den Anfängen der Eisenbahn noch unbekannt. Man sprach damals
allgemein von Stationsplätzen oder Halteplätzen an der Eisenbahnstrecke und teilte diese,
entsprechend dem englischen Vorbild, in drei Klassen ein. (Q8).

Kenzingen war Lokwechselstation. Die Lokomotiven der Pionierzeit hatten nur recht geringe
Reichweiten. So wurden in den Anfangsjahren in Kenzingen bei allen Zügen die Lokomotiven
ausgetauscht. Nächste Lokwechselstationen waren Freiburg oder Offenburg.

Der Bahnhof Kenzingen bestand nicht nur aus einem Empfangsgebäude mit den Bahnsteigen
und einem Güterschuppen, sondern noch aus weiteren Hochbauten, die durch diesen
Lokwechsel nötig wurden. Es waren dies der zweigleisige Lokschuppen, sowie zwei
Wasserhäuser. Weitere Nebengebäude waren das Ökonomiegebäude mit Wachlokal und
Waschküche ebenso wie die Toilettenanlagen, damals noch offiziell als Abtritt bezeichnet.

Der Auftrag zur Erstellung des Empfangsgebäudes ist festgehalten im Verordnungsblatt
vom 11. Oktober 1845 und liest sie wie folgt:

»Seine königliche Hoheit der Großherzog haben durch allerhöchste Entschließung aus Großherzoglichem
Staats-Ministerium vom 18. diesen Monats Protokoll 1359 zu bestimmen geruht, daß in ...Or-
schweier, Kenzingen, Riegel, Emmendingen und Langendenzlingen... Billetausgabebureaux errichtet
werden.«

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