Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
10. und 11. Jahrgang.1990/1991
Seite: 92
(PDF, 67 MB)
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Württemberg im Jahre 1853 mit Bruchsal als Grenzbahnhof. Dann folgte 1859 der Anschluß
an die Schweiz mit der noch heute erhaltenen Rheinbrücke in Waldshut und 1861
der wichtige Anschluß an Frankreich mit der Rheinbrücke bei Kehl. Im Jahre 1865 kam
der erste Anschluß an die (bayerische) Pfalz mit der Schiffbrücke in Maxau und kurz darauf
mit der festen Brücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen. Schließlich im Jahre
1866 der Anschluß an Bayern. Weitere Anschlüsse zu den Nachbarstaaten folgten in den
nächsten Jahren und Jahrzehnten. Bereits ab 1860 gab es eine durchgehende Schienenverbindung
zu den deutschen Nordseehäfen. Und wenn auch zunächst noch die wichtigen
Alpenübergänge fehlten (Gotthard 1882), so lag Kenzingen nicht mehr nur an der badi-
schen Hauptbahn von Mannheim nach Basel, sondern bald schon an einer wichtigen internationalen
Nord-Süd-Strecke, von der man jeden bedeutenden Ort in Europa mit der
Eisenbahn erreichen konnte.

Lokomotive »KENZINGEN

Abb. 12:
Lokomotive der
Gattung III,
Schwestermaschine
zur Lok „Kenzingen".
Q: DB Karlsruhe,
jetzt im Verkehrsarchiv
Nürnberg.

In den ersten Jahren der Eisenbahn war es allgemein üblich, daß die Lokomotiven neben
ihrer Fabrik- und Bahnbetriebsnummer auch noch Namen trugen. Es gibt auch Bahnen,
wo dies noch heute der Fall ist. Man entlehnte die Namen zunächst dem Tierreich. Die
ersten badischen Lokomotiven hießen denn auch »Löwe« und »Greif«. Es folgten andere
Tierarten die für ihre Kraft und Schnelligkeit bekannt sind. So waren die Tierarten bald
erschöpft und man kam von den Tieren zu den Flüssen, wobei nur Namen badischer Flüsse
verwendet wurden. Es gab z. B. auch eine Lokomotive die den Namen »Elz« trug. Dann
wurden Namen von Bergen, Landschaften, Namen aus der Mythologie, Namen bedeutender
Persönlichkeiten und schließlich von Städten des Landes oder des nahen Auslandes
verwendet. Und so wurde im Jahre 1862 eine Lokomotive in Dienst gestellt, die den Namen
der Stadt »Kenzingen« trug (Q16).

Verglichen mit den späteren Personen- oder Schnellzugmaschinen die unsere Strecke be-
fuhren und dabei eine Länge von 24 m bei einer durchgehenden Höhe von fast 4,5 m über
SOK erreichten, also ein winziges Maschinchen. Aber man schrieb ja auch erst das Jahr
1862. Man war mit diesen Maschinen mehr als zufrieden, erfüllten sie doch alle an sie
gestellten Erwartungen und, wie eben Helmholtz auch aufzeigt, wurden mit ihnen weit
über die Grenzen des Landes hinweg neue Maßstäbe im Lokomotivenbau gesetzt.

Zurück zur Lokomotive »Kenzingen«. Gefordert war eine Zugleistung von 170 t bei 8 badischen
Meilen, daß entspricht etwa dem Gewicht von vier heutigen InterCity-Wagen bei
59 km/h. Die Gattung III schaffte diese Anhängelast mit 8 1/2 badischen Meilen. Äußerlich
entsprach sie ganz dem Stil ihrer Fabrikationsstätte, der »Maschinenbaugesellschaft

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