Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
10. und 11. Jahrgang.1990/1991
Seite: 114
(PDF, 67 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1991-10-11/0116
Schuster: Existenz bereits in der Verfassungsurkunde 1283 belegt.
Wein- und Kornhandel:

Der Stadtherr überläßt der Stadt das Umgelt über Wein und Korn.
Krämer:

Die Niederlassung wird durch die mit Schiffen befahrbare Elz begünstigt.
Wirtshäuser:

Der in Kenzingen angebaute Wein wird nicht nur gehandelt, sondern auch in Wirtshäusern
angeboten.

Kenzingen war Rastplatz für Reisende von und nach Freiburg.
Zimmermann: Für den Aufbau einer Stadt unbedingt nötig.

Es ist anzunehmen, daß die Handwerker auch vor einer Zunftgenehmigung eine enge Zusammenarbeit
hatten. Der Name ZUNFT kommt aus dem Mittelhochdeutschen: Zunft
= „was sich ziemt."

In Kenzingen hatte Friedrich von Üsenberg die Stadtfreiheit erweitert und am 1. April 1350
den Bürgern erlaubt, nach Freiburger Recht soviel Zünfte zu bilden, wie sie wollten. Die
ersten vier Zünfte waren die Bäcker, Metzger, Wagner und Weber.

Im Freiheitsbrief des Erzherzogs Leopold von Österreich 1365 für die Stadt Kenzingen wird
verfügt:

6) „ Wir oder der Landvogt soll 12 angesessene Bürger zum Rat he geben, die uns oder dem
Landvogt allerbest gefallen; die Bürger von Kenzingen sollen jedoch aus jeglicher der
vier Zünfte je zwei ansässige Bürger zu diesem Rat he wählen, wie es von Alters Herkommen
ist. Und dieselben 20 des Rothes mögen wir oder unser Landvogt wandeln
und verkehren jegliches Jahr einmal, wenn uns das füglich ist."

7) Die Bürger wählen jährlich aus den 20 einen Bürgermeister, den sie absetzen können,
"wann in deß lüstet."

Das Kenzinger Zunfthaus, das allen Zünften zur Verfügung stand, befand sich in der Metzgergasse
. Es umfaßte zwei größere Anwesen, durchgehend bis zur Mühlegasse. Dazwischen
lag ein großer Hof. Das vordere Gebäude, das heute noch einen überragenden Vorbau zur
Metzgergasse zeigt, hatte an der linken Seite einen großen Torbogen mit einer Einfahrt
zum inneren Hof.

(Das Haus ist mit einer Erinnerungstafel des Heimat- und Verkehrsvereins gekennzeichnet
). Es hatte eine Länge von 17 Metern und eine Breite von 8 Metern.)

Im Erdgeschoß befand sich der Sitzungssaal der Zünfte. Er wurde auch zu gesellschaftlichen
Zusammenkünften der Zunftmitglieder benutzt; das Haus hatte eine Schankgerechtigkeit
. In der Oberstadt war noch das Haus der Rebleute, ebenfalls als Buschwirtschaft.
Das hintere Haus (Mühlegasse), das durch den Hof erreichbar war, hatte eine Zunftstube
mit Küche und einige Räume, die den Zünften zur Beherbergung durchziehender Gesellen
zur Verfügung standen.

Am Zunfthaus in der Mühlegasse ist heute noch der Zunftstein von 1496 zu sehen. Er
ist sehr gut erhalten und gehört zu den schönsten und wertvollsten Zeugnissen der Hochblüte
der Zünfte. Der Zunftstein besteht aus einer Rundsäule mit schraubenförmigen Rillen
und aus einer sechseckigen Säule mit allen Zeichen der vorhandenen 18 Zünfte. Das
Kopfstück trägt - als Verbindung beider Säulen - in einem größeren Rundwappen die Zeichen
der vier Hauptzünfte:

— Bäcker, Metzger, Wagner und Weber.

114


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1991-10-11/0116