Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
10. und 11. Jahrgang.1990/1991
Seite: 143
(PDF, 67 MB)
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ihr Scherflein. Als Bürgernutzen standen ihm und seiner Familie dafür die Nutzung von
zwei Wiesen zu - ein Überbleibsel der einstigen Allmend - sowie 6 Ster Bürgerholz. (Noch
heute bezieht Frau Maria Nadler dieses Holzkontingent gegen Begleichung des Holzmacherlohns
!)

Foto 2: Die Verlagsanstalt Ernst Kaufmann stellte
Nadler dieses Zeugnis mit dem kunstvollen Jugendstilbriefkopf
aus.

Um sich bekannt zu machen, trat, er auch
gleich dem Gewerbeverein und dem Verband
der Buchbinder bei; Mitglied der Handwerkskammer
mußte er seit dem Erlaß vom
9.4.1900 ohnehin sein. Werbung war schon
damals wichtig, und Nadler gab Anzeigen
im Kenzinger Wochenblatt und in der Stuttgarter
Zeitung auf und ließ das noch heute
vorhandene Aushängeschild anbringen. Es
kostete so viel, wie er und seine Frau sich
im Monat für Haushalt und Taschengeld erlauben
konnten: 68 Mark.

An technischen Geräten waren die Werkzeuge
und Maschinen vorhanden, die für das
Buchbinden und das Rahmen von Bildern
benötigt wurden: eine Beschneidmaschine,
eine Presse und Schraubzwingen. Durch
Buchbinderarbeiten, Einrahmungen und
bald auch durch Belieferung von Kenzinger
Institutionen mit Papierwaren wurde wesentlich
mehr eingenommen als durch den Verkauf
von Schreibwaren. Zu Anfang lagen
zwischen 2 und 12 Mark in der Ladenkasse,
fiel doch der Schulbedarf der Kinder noch
nicht ins Gewicht - eine Schiefertafel tat es
auch.

Ernst Nadler sen. wurde am 24.3.1887 als
Sohn eines Seifensieders und Kaufmanns
in Rust geboren. Er absolvierte eine dreijährige
Lehre als Buchbinder u.a. bei Firma
Stadtmüller in Freiburg. 1907 ging er
auf Wanderschaft und hat in Straßburg, in
Ludwigshafen und in Freiburg bei der Verlagsbuchhandlung
Herder gearbeitet. Beim
Großherzog]. Badischen Hofphotograph
Ruf in Freiburg und in der Chromolithographischen
Kunst- & Verlagsanstalt Kaufmann
in Lahr vervollkommnete er seine
Fertigkeit im Binden von Büchern und Rahmen
von Bildern. Während des Ersten Weltkriegs
nahm er 1917 als Unteroffizier an
den Gebirgskämpfen in den Venezianischen
Alpen teil.

Foto 3: Das neue Aushängeschild weist darauf hin,
daß hier ein Buchbinder tätig ist. Es ziert noch
heute das Schreibwarengeschäft.

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