Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
10. und 11. Jahrgang.1990/1991
Seite: 172
(PDF, 67 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1991-10-11/0174
1970 trat Bernhard Walzer die Ausbildung beim Vater seiner Ehefrau an — »wenn sie verheiratet
sind, schmusen sie nicht in der Werkstatt«! Obwohl er keine Lehre mehr machen
mußte, besuchte er freiwillig die Gewerbeschule. Innerhalb von fünf anstatt der üblichen
sieben Jahre eignete er sich alles für diesen Beruf Notwendige an. Sein Vater war zwar
Schreiner, aber vielleicht hatte er etwas von der großväterlichen Begabung mitbekommen,
denn dieser war Schmied gewesen. Zwei weitere Jahre dienten der Vorbereitung zur Meisterprüfung
, die er 1977 ablegte. Er mußte kein Meisterstück als Blechner mehr machen
wie Franz Zahner. Wer konnte es sich bei den hohen Arbeitslöhnen auch noch leisten, Bier-
fäßle als Ablauf für die Dachrinnen eines Gasthauses anfertigen zu lassen wie zu Zeiten
seines Schwiegervaters? Er hatte allerdings Werkproben abzuliefern und ein Haus mit Gas-
und Wasserinstallation zu versehen.

Neun Jahre leitete Bernhard Walzer den Betrieb, bis Clara Zahner ihn 1986 dem Ehepaar
Walzer übergab.

Eine ungewöhnliche Ausbildung

Brigitte Walzer, geb. 1949, ist gelernter Blechner und Installateur
. Sie arbeitet im Betrieb mit. Frau Walzer ist als Angestellte
in der Innungskrankenkasse und in der Rentenversicherung.
Das Ehepaar hat zwei Söhne.

Nicht viele haben das Glück, einen Ehepartner zu finden, der in der gleichen Branche gelernt
hat und sich dort auch bestens auskennt. Ungewöhnlich war es schon, daß Brigitte
Zahner nach der Volksschule beschloß bei ihrem Vater in die Lehre zu gehen. Und es war
eine strenge Lehre, denn der Vater ersparte ihr nichts — nicht einmal einen kleinen Tip
gab er ihr, was bei der Gesellenprüfung verlangt werden würde! Aber sie schaffte es auch
so, eher bestaunt und mit wohlwollender Überraschung von den Mitgesellen bedacht, keineswegs
mit Ablehnung. Sie kletterte aber auch wie die anderen auf den Baustellen herum
, führte Reparaturen an Dachrinnen aus, auch wenn sie — mitten im Winter — wegen
der klammen Finger kaum den Lötkolben halten konnte. Es versteht sich von selbst, daß
sie auch das »z'Nüni« zusammen mit den Gesellen auf der Werkbank eingenommen hat.

Abb. 4:
Kräftig
zulangen
konnte der
Lehrling
Brigitte (1965).

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