Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
10. und 11. Jahrgang.1990/1991
Seite: 188
(PDF, 67 MB)
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Durst - und was er kostet

[ So viel getrunken |

Pro-Kopf-Verbrauch
688,4 Liter

Getränkemarkt 1990
In Deutschland
(alte Bundesländer)

[ So vlal ausgegeben \

Gesamtausgaben
"" 79 Mrd. DM

Fruchtsäfte
Tee
Wein
Kaffeemittel
Spirituosen
Sekt

Kaffee
Fruchtsäfte
Mineralwässer
Sekt
Tee

liKIcl — Karleemittel

setzt; möglicherweise sind es bald nur
noch 0,5 Promille - in den »neuen«
Bundesländern dürfen es seit DDR-
Zeiten sogar nur 0,0 Promille sein. Die
Ansprüche, die Arbeitgeber und die
von diesen angeschafften Maschinen
und Verkehrsmittel an die Konzentrationsfähigkeit
der Mitarbeiter stellen,
legen es nahe, den Durst nicht nur im
Sommer mit alkoholfreien Getränken
zu stillen.

Ärzte und Soziologen schätzen Alkoholismus
unter Erwachsenen und Jugendlichen
trotz vielfältiger Aufklärung
, zu schweigen von Gesetzen und
Verordnungen - seit langem als beunruhigende
Volksseuche ein. Vor diesem
Hintergrund lohnt sich ein Blick
auf die Höhe der Preise in den genannten
Listen: Ohne Mehrwertsteuer
und bei Abnahme von 20 bzw. 12
Flaschen wird die Halbliterflasche
Bier aus eigener Produktion zu 0,94
bis 1,15 DM verkauft, die doppelte
Menge Coca-Cola oder Fanta zu 1,167 DM. Angesichts solcher Preise sollte es möglich
sein, in Gaststätten wenigstens ein - auch von Jugendlichen gern nachgefragtes - alkoholfreies
Getränk billiger als Bier anzubieten. In Kenzingen, Hecklingen und Bombach haben
sich drei Gaststätten der Aktion »Alkoholfrei billiger« angeschlossen (Fig. 6).

DIE DEUTSCHEN SIND EIN DURSTIGES VOLK. Über 688 Liter der verschiedensten
Getränke nahmen sie 1990 pro Kopf in den alten Bundesländern zu sich.
Dabei achteten sie mehr auf den Genuß als auf die Gesundheit, denn Kaffee
(190 Liter) und Bier (143 Liter) waren mit Abstand die beliebtesten Durstlöscher.
Am dritthäufigsten rannen Erfrischungsgetränke und Mineralwasser die durstigen
Kehlen hinunter. Und diesen Genuß ließen die Westdeutschen sich etwas
kosten: Insgesamt 72,8 Milliarden DM wurden für Getränke ausgegeben, davon
fast zwei Drittel für Alkohol, Kaffee oder Tee. Weit weniger tief griff man
dagegen für alkohol- und koffeinfreie Getränke ins Portemonnaie. Milch,
Fruchtsäfte und Mineralwässer machten zusammengenommen nur knapp ein
Drittel des Gesamtumsatzes der Getränkeindustrie aus. sz

Fig. 5: Durst - und was er kostet
Süddeutsche Zeitung 10.6.1991, Nr. 131, S. 24

Im Weberschen Betrieb blieb der Absatz
von Bier in den letzten Jahrzehnten etwa
gleich hoch. Demgegenüber hat der alkoholfreie
Sektor an Boden gewonnen, und
zwar - auch das eine Folge der Gesund-
heits'welle' - in folgender Reihenfolge:
Säfte, Bio-Säfte, kalorienarme Getränke.

Dienstleistungen rund ums Bier

Unterschiedliche Positionen auf der Preisliste
verweisen auf die Bedeutung von
Dienstleistungen für Norbert Weber. Das
selbstgebraute Bier verkauft er auch hektoliterweise
, Stöckle Export und Pils auch
in 30- und 50-Liter-Gebinden. Ergänzend
kann man Kohlensäure haben, die 10 kg-
Flasche zu 35 DM; dazu heißt es »Kohlensäureflasche
4 Monate mietfrei, danach
je angefangener Monat DM 3,—«.

Fig. 4: Signet der Aktion »Alkoholfrei billiger«,
nach einem Faltblatt »Gaststättenführer« für den
nördlichen Breisgau.

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