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Sparkasse Nördlicher Breisgau
Beachtliche Zuwachsraten
Auch nach der Fusion der Bezirkssparkasse Kenzingen mit der Bezirkssparkasse Emmendingen
zur Sparkasse Nördlicher Breisgau expandierte das »neue« Geldinstitut mit beachtlichen
Zuwachsraten:
Die Bilanzsumme als ein Gradmesser für die Größe und Bedeutung eines Kreditinstitutes
erhöhte sich überwiegend um zweisteillge Zuwachsraten mit bis zu 16 %.
Analog dazu wuchs auch das Kreditgeschäft der Sparkasse. Die »Forderungen an Kunden
« nahmen von der Fusion bis Ende 1991 um das Vierfache zu.
Marktgerechte Zinsen bei sämtlichen Geldanlageformen führten dazu, daß auch die Gelder
, welche die Kundschaft der Sparkasse anvertraut, sich von gut 300 Mio. DM im Jahr
der Fusion bis auf knapp 1,1 Mrd. DM Ende 1991 erhöhten.
Die Erwartungen, die damals im Zusammenhang mit der Fusion an die geschäftspolitische
Entwicklung der beiden fusionierten Sparkassen gestellt wurden, können somit im
nachhinein mit Sicherheit als erfüllt betrachtet werden.
Der ständig steigende Geschäftsumfang, die Ausweitung des Zweigstellennetzes und die
Erweiterung der Serviceleistungen erforderten auch eine stetige Erhöhung des Personalbestandes
von rd. 200 Mitarbeitern im Jahr der Fusion bis 354 Beschäftigte heute.
Neubau der Hauptstelle - Denkmalschutz als Stolperstein
Unweigerlich führten derartige Expansionen im Geschäftsbetrieb zu Raumproblemen. Zwar
wurden im Jahr 1955 größere Umbaumaßnahmen an der Hauptstelle in Emmendingen
vorgenommen, doch bereits in den 70er Jahren reichten die Räumlichkeiten nicht mehr
aus, so daß Auslagerungen von Stabsabteilungen vorgenommen werden mußten. Die Notwendigkeit
einer größeren Hauptstelle wurde immer dringlicher.
Die Suche nach einem geeigneten Grundstück gestaltete sich insbesondere deswegen sehr
zeitaufwendig, weil der gute Standort am Marktplatz nicht aufgegeben werden sollte. Nach
langwierigen Verhandlungen konnte dann die Sparkasse in den Jahren 1973 und 1974 Grundstücksflächen
von 5.236 qm unmittelbar angrenzend an ihren bisherigen Standort erwerben
. Der größte Teil stammte aus dem Areal der Klosterbrennerei.
Anfang 1976 wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, bei dem 42 Arbeiten eingereicht
wurden. Ein erster Preisträger wurde sehr schnell gefunden. Dann gab es jedoch
eine zweijährige Verzögerung: Von 1976 bis 1978 dauerte das Baugenehmigungsverfahren
im Blick auf denkmalpflegerische Anliegen und Auflagen. Im Spätjahr 1978 wurde das
Bauvorhaben endgültig genehmigt, am 22. März 1979 begannen die Rohbauarbeiten und
am 13. Februar 1980 wurde Richtfest gefeiert. Vom 27.2. bis 3.3.1981 zogen die Sparkassenmitarbeiter
in das neue Gebäude um und am Mittwoch, 4. März, wurde der Geschäftsbetrieb
aufgenommen. Am Sonntag darauf besichtigten ca. 15.000 Besucher beim »Tag
der offenen Tür« die Sparkasse.
Mit dem Neubau der Sparkassenhauptstelle konnten sowohl externe Erfordernisse wie —
Beitrag zur Stadtsanierung
— Berücksichtigung denkmalpflegerischer Auflagen
als auch interne Bedürfnisse wie
— Schaffung zukunftsorientierter Betriebsräume
— Einführung einer marktorientierten Organisationsstruktur
erfüllt werden.
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