Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
12. und 13. Jahrgang.1992/1993
Seite: 69
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1993-12-13/0071
Wir N die verordnete Scholarchen des Collegii zu Ensißheim, bekhennen öffentlich und
thuen khundt meniglich mit disem Brief, daß wir für uns und unsere Nachkhommen bey
obernanter Schuol zu Ensißheim eines ufrechten, redlichen, steten, vesten, ewigen und un-
widerrüeflichen und immerwerenden, in allen geystlichen und weltlichen Gerichten und
Rechten, darzu nach diser Landen löblichen Gebräuchen und Gewonheiten creftigisten
und bestendigisten Khaufs, verkhauft und zu khaufen geben haben, und thuen das auch
hiemit wissendtlich und in Craft dis, auch vermög getroffenen Contracts und erlangten
Consens-, Khaufs- und Verwilligungsbriefs des ehrwürdigen und geystlichen Herrn Hiero-
nymi Leuwtolden, Prior des Gotshauses Langenaw und Provincial Sanct Pauls Ordens
etc. 22, auch mit vorgehendem Consens und gnedigem Bewilligen der Frh. t. (?) Erzherzog
Ferdinanden zu Österreich etc. unsers gnedigisten Herrn löblicher Regierung im
obern Elsaß, der ehrwürdigen, edlen und andechtigen Frawen Amalia Äbbtissin und Con-
vent des Gotshauses Wunnenthal und allen iren Nachkhommen mit Mündt, Handt, Sicherheit
und aller Gewahrsame, als wir zum förmilichisten thuen sollen, khönden und
mögen, für uns und unsre Nachkhommen, die wir, sambt und sonderlich, vestiglich hierin
verpflichten und verbinden.

Erstlichen das Gotsheußlin in der Kürnhalten mit allen desselben In- und Zugehörungen,
Rechten und Gerechtigkeiten als Hauß, Hof, Scheuren, Stall, Zwing, Bann, Wun, Weid,
Trib, Veldt, Ackher, Matten, Gärten, Hirst, Äckherit, Vischwasser, Wassergerechtigkhei-
ten, Rent, Zinß Gülten als Gelt-, Frucht- und Weingefellen sambt Waldt- und Weidnie-
ßung, auch Äckheritsgerechtigkheit und Freyheiten, wie andern Burgern der Statt Kenzin-
gen dann solche Waldt-, Weid- und Äckheritsnießung, auch Trib und Trab, in Gemeinschaft
sein solle, und das alles von altem das Gotsheußlin Kürnhalten hergebracht, besessen
, genuzt und genossen hat, und was dem allem verners anhangt, alljährlich, auch künftige
besezte und unbesezte Gefell, Nuzungen und Einkhommen an Gelt, Früchten, Wachs,
Wein, Kappen, Hüenern, disen und allen andern Rechten und Zugehörungen dises Gots-
heußlins Kürnhalten, alles was bißanhero darzu gehörig und noch ist, Gesuechts und Un-
gesuechts, ob und under der Erden, wie solches immer genant werden mag, und uns an
statt der Schuol von obernantem Herrn Provincial khäuflichen angefallen, welches Gotsheußlin
, auch dessen Gefeilen und Nuzbarkheiten, dann auch den Frawen Khäuferen uf
Martini werenden fünfundachzigisten Jars angehn sollen, als Lehens für Lehen und Aigens
für Aigen, davon genzlichen nichts ausgenommen noch hindan gesezt usserhalb der
Lehenschaft, sunst allerdings für frey, ledig und aigen, weder versezt, verpfendt oder be-
schwerdt. Und ist hierauf und umb solche Recht und Gerechtigkheit diser Khauf anfengli-
chen abgeredt, beschehen und beschlossen worden, für alles und alles umb eintausendt-
fünfhundert Guldin gueter, genem- und gemeiner Landtswehrung.

Als aber sich über und wider das gemacht Corpus in Einziehung der Rent, Zinß und Gülten
mehrermelts Gotsheußlins Kürnhalten befunden, daß etlich Zinß und Gülten nit gibig
, sondern mit Rechten erst richtig gemacht werden sollen, und darauf obernante Fraw
Äbbtissin und Convent zu Wunnenthal sowol an uns als unsere gnedigen Herren ein löbliche
Regierung supplicando ganz demüetig umb was Nachlassung an dem Khauf Schilling
angehalten und also aus gehörtem und in Übernemung der Kürnhaldischen Rechnungen
befundenen Ursachen, zum erstlichen dreyhundert, und volgends uf ir flehenlich verner
Anhalten noch zweyhundert Guldin an solchem Khauf Schilling der eintausendtfünf hundert
Guldin aus Gnaden nachgelassen, also ist inen Frawen bewilligt worden, den Khauf
umb die eintausendt Guldin fürgehen zu lassen, welchen Khauf Schillingen der eintausendt
Guldin wir von inen Frawen Khäuferen bey Übergebung diz Briefs zu unserm Bemeinen
(?) völliglichen entricht und bezahlt worden, auch sie die Khäuferen und ire Nachkhommen
solcher vollkhommenen Entrichtung und Bezahlung hiemit genzlich frey, quit,
ledig und loß sagen, dann wir zu der Schuol bessern und scheinbarn Nuz und Noturft
solch Gelt und Khaufschilling würkhlich verwendt und angelegt haben.

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