Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
12. und 13. Jahrgang.1992/1993
Seite: 94
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ten werde, nicht solle vertrieben werden. Ferners und auf den Fall, daß er, Meyer, innerhalb
dieser sechs Jahre die Schuld der Natur bezahlen und sterben würde, so solle danach
dessen hinterlassen Weib und Kind, dafern sie dem Hof vorzustehen getrauten, davon...
nicht verstoßen werden.« Der Zins betrug jetzt jährlich 20 Gulden, je vier Viertel Weizen,
Roggen, Gerste und Hafer, außerdem zwei Kapaunen, zwei Hühner, 20 Eier und ein Klafter
Holz. Die Steuern, Frondienste und öffentliche Abgaben gingen zu seinen Lasten.18

Entgegen der im Vertrag geäußerten Absicht, den Beständer nicht zu »vertreiben«, wechselt
dieser schon 1690 das Vertragsverhältnis wieder. Drei Jahre später ein weiterer Wechsel
, dieses Mal wird das Gut als Erblehen verkauft, doch wiederum dauert das
Vertragsverhältnis nur ein paar Jahre. 1698 wird Josef Früh unter Vertrag genommen.
Die Gründe für diesen sehr schnellen Wechsel der Bewirtschafter sind aus den Unterlagen
nicht zu ersehen. Das er dem Gut mehr Schaden als Nutzen gebracht und die Autorität
der Klosterverwaltung eher geschmälert hat, das ist anzunehmen.19
1713 tauscht das Kloster den eigentlichen Meierhof, also Haus, Scheuer, Ställe mit Hofreite
und Garten, gegen das Gehöft des Hans Maurer, wobei es diesem ein Aufgeld von
250 Gulden bezahlt. Die Gründe für den Tausch sind im Vertrag nicht genannt, die Lage
der beiden Anwesen ist jedoch so weit angegeben, daß wir sie im heutigen Dorfbild ausmachen
können.20

Von beiden Hofplätzen wurden seither zwar größere Teile abgetrennt, auch wurden die
Ökonomiegebäude wesentlich verändert oder abgerissen, beide Wohnhäuser haben aber
die Gefährdungen der jüngsten Zeit überdauert.

Das Haus, das 1685 vom Kloster gebaut und 1713 getauscht wurde, steht in der Kirchstraße
(Nr. 9) und war früher im Besitz von Wilhelm und Ida Röderer, die darin die Poststelle

Abb. 1: Das Haus Kirchstraße Nr. 9 wurde 1685 im Auftrag von Äbtissin Maria Helena (Löffler) gebaut
und gehörte bis 1713 zum Meierhof des Klosters. (Foto: A. Wild).

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