http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1995-14-15/0004
Vorwort
Liebe Leser!
Diese Ausgabe soll eine Rückkehr zur Mitte unserer Stadt sein:
Seit dem Usenberger Stadtgründer (1249) gab es keine solch herausragenden
Stadtherren mehr wie die Herren von Hürnheim. Die Kirnburg im Bleichtal als
ursprünglicher Sitz der Üsenberger, das Rathaus als Wohnsitz und Gerichtslaube
und das Grabmal in der südlichen Seitenkapelle der St. Laurentiuskirche, Hürn-
heimkapelle genannt, - so klar läßt sich kaum irgendwo in der Region mittelalterliche
Geschichte bis heute ablesen. Die Herren von Hürnheim haben mit dem
1520 erbauten Rathaus die Stadt nachhaltig geprägt. Besonders kennzeichnend
für jene Zeit, typisch, war auch
- die Pfandschaft und
- das Ritterideal als frommer Mensch dargestellt zu werden. Das Stein-Epitaph
in der Hürnheimkapelle ist ein schönes Beispiel dafür.
„Seit Gründung der Stadt Kenzingen war der Platz um die Kirche der Friedhof."
Unser ehemaliger Stadtpfarrer Gebhard Heil führt uns jetzt zum neuen Friedhof
an der Straße nach Bombach (Einsegnung 1813). Die Kapelle mit der Pieta (S.
40) ist ein Ort der Stille.
Die archäologischen Bemerkungen zur ehemaligen St. Peterskirche in Altenken-
zingen - heute im Neubaugebiet Vorm Kohler gelegen - mahnen uns, das Gute
in Erinnerung zu bewahren. Das haben wir auch schon bei der Ausgabe Wonnental
gesagt.
Dann kommen wir zur Familiengeschichte Hensle aus Nordweil: Welch ein
Glück, auf solch reichhaltiges Material über eine Familie zurückgreifen zu können
. Dem Autor ist es deshalb gelungen, über einen großen Zeitraum hinweg
diese Familiengeschichte darzustellen und uns zu informieren, wie es zu diesem
Namen kam. Interessant sind die verschiedenen Varianten und Schreibweisen,
obwohl der Autor nicht dogmatisch ansetzte. Ein solches Beispiel sollte auch eine
universitäre Forschungsaufgabe sein!
Viel ist in der Fachliteratur schon über die erste badische Landesvermessung im
18. Jahrhundert (sog. „Schmauß'sche Vermessung") geschrieben worden. Weniger
dagegen über den weitaus größeren vorderösterreichischen Besitz. Das Generallandesarchiv
in Karlsruhe ist eine Fundgrube auf der Suche nach solch alten
Landkarten. Der Autor hat in den letzten 10 Jahren viel ausgegraben. Einmal
ist ihm die biographische Würdigung einer Kenzinger Persönlichkeit gelungen
, der weit über die Stadtmauern hinaus Bedeutung zukam: Peter Alexander
Harscher (1751 - 1820) - ein vorderösterreichischer Feldmesser. Auf den Seiten
59 bis 89 ist sein Werk chronologisch dargestellt. Hervorgehoben sei hier die
schon oft veröffentlichte kleinräumige Gemarkungsvermessung von Kenzingen
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