Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
14. und 15. Jahrgang.1994/1995
Seite: 30
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1995-14-15/0032
Die Friedhofkapelle in Kenzingen

Vorgeschichte

Friedhof

Seit Gründung der Stadt Kenzingen war der Platz um die Kirche deren Friedhof. Fast 20 Generationen
Kenzinger Bürger fanden dort ihre letzte Ruhestätte.

Die alten Friedhöfe um St. Peter und St. Georg dienten dagegen lange Zeit vorwiegend als
Grabstätte für Fremde und Soldaten.

1784 wurde von der vorderösterreichischen Regierung angeordnet, die Friedhöfe außerhalb
der geschlossenen Ortschaften anzulegen. Die Durchführung dieser Anordnung zog sich in
Kenzingen sehr lange hin, bedingt durch die Zeitverhältnisse, Kompetenzstreitigkeiten, aber
auch bewußte Verzögerungstaktiken.

Die endlich konzipierte Anlage eines neuen Friedhofes an der Straße nach Bombach wurde
am 13. Mai 1813 vom großherzoglichen Bezirksamt zwar genehmigt, der 1. August d.J. als
Termin der Fertigstellung und Einweihung festgesetzt.

Jedoch am 10. August 1813 mußte das Bezirksamt nochmals an Bürgermeisteramt und Pfarramt
ein Dringlichkeitsschreiben richten (l) „wegen der schon so langen verzögerten Beendigung
des hiesigen Gottesackers". Es wurde wiederum „auf die amtliche Verfügung vom 20ten
v.M. neuerlich aufmerksam gemacht, insbesondere das Großherzogl. Pfarramt wegen der unverschieblich
vorzunehmenden Einweihung, welche auch bei den noch nicht vollendeten Ringmauern
dennoch vorgenommen werden könnte ".

So ließ Pfarrer Paul Büschle das Kreuz (2) errichten und segnete den noch nicht vollendeten
Friedhhof ein. Ab diesem Datum wurden die meisten Toten dort beerdigt. Die letzte Beerdigung
auf dem Friedhof um die Stadtkirche war 1817.

Fertiggestellt und völlig hergerichtet wurde der neue Friedhof später allerdings auch nicht.
Er muß sich in den folgenden Jahren in sehr schlechtem Zustand befunden haben, richtet doch
der seinerzeitige Pfarrer Joseph Wild am 6. Februar 1827 an das „Wohllöbliche Bezirksamt"
folgenden Brief(3):

"In welch wüstem, gar nicht von der Achtung für die Asche der Verstorbenen zeugendem Zustande
der hießige Gottesacker sich befinde, ist Wohldemselben zu bekannt, als dass ich es für
nöthig erachten sollte, ein Bild desselben hier aufzuzeichnen. Nur kurz seien deßhalb die
nöthigen Verbesserungen und Verschönerungen desselben hier berühret.

Schreiben EF Nr. 2371 - Pfarrarchiv

Bei der Neuanlage eines Friedhofes ist die Errichtung des Kreuzes das Erste. Das Kreuz ist das Zeichen
des Todes und der Auferstehung Jesu. Das auf dem neuen Friedhof errichtete Kreuz stammt wohl
vom aufgelösten Friedhof der St. Peterskirche. Es steht noch heute an seinem ursprünglichen Platz:
Dem ersten und somit ältesten Teil des jetzigen Gottesackers.
Kopie Pfarrarchiv - Friedhof

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