http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1996-16/0059
Bevor die Kenzinger Weinbauern ebenfalls aktiv werden konnten, mußte der Landwirtschaftliche
Bezirksverein erst wieder konstituiert werden. Zwar war bereits 1839 ein solcher gegründet
worden, aber er war im Lauf der nächsten Jahre offenbar "eingeschlafen". Energisch wurde
nun vom Vorstand des Vereins, Amtmann Sieb, die Erneuerung betrieben. 42 Mitglieder (von
rund 500 hier lebenden Familien!) zählte diese Vereinigung 1846, unter welchen sich außer
dem Küfer Georg Beck und dem Handelsmann Mayer quasi nur "fachfremde" Kenzinger Bürger
befanden (Abb. 2). Da der Wein damals überwiegend von Privatpersonen angebaut wurde,
finden sich außer dem Bierbrauer Bilharz und drei Wirten auch Uhrmacher, Oberlehrer und
sogar der Bürgermeister Naudascher unter den Mitgliedern. Mit den Interessenten der umliegenden
Gemeinden zählte der Landwirtschaftliche Bezirksverein in jenem Jahr 145 Personen10.
Jetzt kam Bewegung in die Anliegen der Kenzinger Weinbauern. Nachdem der sogenannte
Abb. 2: Mitgliederverzeichnis des landwirtschaftlichen Bezirks Vereins Kenzingen von 1846
Quelle: Stadtarchiv Freiburg, 21 Kenz. Best. 2, 31/36.
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