Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
17. Jahrgang.1997
Seite: 16
(PDF, 31 MB)
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Weine im alten Ägypten

Der Weinbau und die -bereitung ist in Ägypten seit Beginn des "Alten Reiches" (2850 v.Chr.)
bekannt. In jener Zeit taucht das Wort Wein (ägypt.: irp) erstmals zur Kennzeichnung von
Weinkrügen auf, die gleichzeitig mit dem Wortzeichen für Leben (ägypt.: anh) versehen waren
. Die Symbole für Wein und Leben waren übrigens auch in Mesopotamien identisch.
Über die Trinkfreudigkeit der Ägypter bis zur Einführung des Korans, der ihnen strikte Enthaltsamkeit
auferlegte und sogar das Wort Wein aus dem Sprachschatz verbannte, liegen zahlreiche
, teilweise recht anschauliche Berichte vor:
Die Inschrift auf einem Wandbild in Theben,

"Bring mir 18 Becher Wein, ich will trunken sein. Mir ist's im Innern trocken wie Stroh",

mag andeuten, welche Mengen man damals zu sich nahm.

Das Grab des Nacht (1450 v.Chr.) (Abb. 1 bis 3) bietet deutliche Hinweise darauf, wie Trauben
erzogen und Wein bereitet wurde. Die Fresken zeigen u.a. drei Weinranken, die in strenger
Regelmäßigkeit abwechselnd mit blauen Trauben und Reblaub besetzt sind. Die Weinlese
ist in vier Phasen gegliedert: Pflücken, Sammeln in hohler Hand, Erfassen von drei Trauben
an Stielen und Wegtragen im Tongefäß. Die Kultur mit ihrem von Papyrus-Säulchen getragenen
Dach schließt sich direkt an. Die Winzer treten mit nackten Füßen im Kelterbottich die
dunkelblauen Trauben. Rot fließt der Traubensaft durch ein Rohr ab. Weiterhin sind Spitzamphoren
mit dicken Stöpseln zu sehen.

Auch das Grab des ebenfalls zu den Noblen zu rechnenden Senefer (1435 v.Chr.) ist farbenprächtig
ausgemalt mit Reben geschmückten Weinkrügen aus dem Grab. Daß die Weine vorwiegend
von roter Farbe waren, scheint aufgrund der Grabmalerei und der Bedeutung, die der
Totenkult für die Ägypter besaßt, als sicher.

Abb. 1: Traubenlese. Hier die seltene Darstellung von Reblauben. Fresko (Ausschnitt) aus dem Grab der
Nacht, 18. Dynastie, 1425 v.Chr.

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