Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
17. Jahrgang.1997
Seite: 26
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Auf vielen Madonnendarstellungen hält Maria in der Hand eine Traube (Abb. 14) oder ihr
Kind hält in der Hand eine Traube (Abb. 15) oder beide zusammen halten eine Traube (Abb.
16).

Abb. 16: Weinrebenmadonna. Mignard (1612-1695), Louvre, Paris.

Derartige Darstellungen der Madonna, die eine Traube oder Weinrebe mit Kruzifix trägt oder
aus der eine das Jesuskind tragende Weinrebe wächst, bezeichnet man als "Weinrebenmadonna
". Schon die frühchristlichen Väter haben Maria als Weinrebe gepriesen, an der Christus
als Weintraube gewachsen sei. Sie deuteten so die Bibelworte: "Einer Weinrebe gleich
sproßte ich mit lieblichem Duft, und meine Blüten trugen herrliche Frucht. "

Erinnert sei auch an alte deutsche Kirchenlieder, die besonders an Marienfesten gesungen
wurden: "Du bist das blügende rebenzwy ... Din trubel ist vol lobes wert. "
Auf anderen Darstellungen trägt Maria in der rechten Hand einen Rebzweig, in dem das Kruzifix
hängt. Öfters sieht man Maria in Verbindung mit dem als Weinstock gebildeten Lebensbaum
, so die Miniatur eines Missale in Jena aus dem Jahr 1477. Bisweilen steht sie am
Stamm des Weinstocks und begießt die Wurzeln. Vielfach wird die Wurzel Jesse zum Weinstock
, an dem Maria als letztes Glied das traubentragende Kind hält. Vereinfacht und klarer
erscheint diese Symbolik, wenn aus dem Schoß Marias eine Weinrebe und auf einer Traube
das Jesuskind wächst. Darum erscheint Maria auch als Mitdulderin zusammen mit den Aposteln
auf einer Darstellung des im Weinstock gekreuzigten Christus oder allein auf der mystischen
Kelter.

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