Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
17. Jahrgang.1997
Seite: 28
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1997-17/0030
Der Weinstock ist ein Bild einer trefflichen Frau. Er ist aber auch ein Symbol Israels und trägt
dann keine Früchte. Im Neuen Testament dient das Gleichnis vom Weinstock und seinen Reben
der Veranschaulichung der durch die Taufe erlangten Christengemeinschaft.

Auf dem Bild Nr. 20 wächst der Weinstock aus der Herzwunde des Christus und umschließt
das Kreuz mit dem Christusmonogramm. In Verbindung mit dem Kruzifix im Weinstock wird
der Gnadenstuhl und das Abendmahl durch den eucharistischen Kelch dargestellt. Auf einem
Kupferstich im Benediktinerinnen-Kloster St. Walburg, Eichstätt, steht der Weinstock in einem
Kelch.

Im Spätmittelalter findet man die Darstellung des im Weinstock gekreuzigten Christus oft,
weil man sich den Lebensbaum als Weinstock vorstellt. Einige glauben, schon der "Baum des
Lebens" bzw. der "Baum der Erkenntnis" im Paradies sei als unsterbliches Leben spendender
Weinstock aufzufassen. Nach Abraham glich die Frucht vom Baume in Eden einer Weintraube
. Baruch berichtet, bei der Sintflut sei der Weinstock aus dem Paradies hinweggetragen,
von Noah wiedergefunden und neu gepflanzt worden oder ein Engel habe einen Kern des verbotenen
Paradiesbaumes in den Mund des auf dem Kalvarienberg bestatteten Adam gelegt
und Noah später dort den Weinstock gepflanzt.

Bisweilen ist der Weinstock von den Marterszenen der Apostel umgeben oder es werden anstelle
der zwölf Apostel die sieben Sakramente dargestellt, von denen die Taufe unter dem Lebensbrunnen
, in dem der Weinstock steht, gespendet wird.

Auf dem Glasgemälde der Kathedrale zu Troyes (1640) wächst der die zwölf Apostel tragende
Weinstock aus der Herzwunde des in der Kelter liegenden Christus. Spätmittelalterliche
Neujahrskarten zeigen das Jesuskind neben einem Weinstock mit dem Inschriftsband: "Ein
gut seliges Jar."

6. Weintraube

Symbolgehalt von Traube (Abb. 21) und
Ähre ist letztlich die Hl. Eucharistie, die,
wie die Theologie sagt, "Unterpfand der
ewigen Herrlichkeit" ist. Sie bedeutet somit
den Glauben an die Auferstehung. Ob jene,
die das Symbol wählen, immer um diese Bedeutung
wissen?

Abb. 21: Weintraube. Fußbodenmosaik, 5. Jh.
Früchchristliches Oratorium, Aquileia.

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