http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1997-17/0033
7. Weinwunder
Die Hochzeit zu Kana mit dem Weinwunder deutet auf die Bedeutung von Wasser und Wein
im heilsgeschichtlichen Sinn hin (Abb. 27 und 28). Ebenso wird die Hochzeit in Kana im Mittelalter
gern als Bild der Hochzeit Christi mit der Kirche interpretiert. Es finden sich seit den
frühesten Darstellungen der Hochzeit ungewöhnlich viele verschiedene Wiedergaben. Die
knappste Wiedergabe des Weinwunders:
- Christus berührt meist mit dem Stab die Krüge (Anzahl wechselt zwischen einem und sieben
), meist sechs, was auf die sechs Zeitalter des Alten Testamentes hindeutet;
- er ist von einem oder mehreren Aposteln begleitet oder sitzt zwischen den Aposteln
(Mahlszene);
- ein Diener mit Wasserkrug tritt hinzu (seit dem 6. Jahrhundert fester Bestandteil der Weinwunderszene
);
- Redens- und Segensgestik;
- Maria steht oder sitzt bittend neben Christus.
Abb. 27: Die Hochzeit zu Kana, Evangeliar
aus Erfurt (1230).
Abb. 28: Antiker Marmorkrug im Münster Mittelzell, Insel
Reichenau/Bodensee.
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