Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
17. Jahrgang.1997
Seite: 61
(PDF, 31 MB)
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Wie wird das Gebiet genutzt?

Insgesamt dominiert im Gebiet zwar der Rebanbau, es kommen jedoch in verschiedenenTeil-
bereichen andere Nutzungen hinzu, teilweise überwiegen diese sogar. Letzteres ist zum Beispiel
am Fuß der Hänge oder auf der Sohle der Kastentäler der Fall. Da sich in diesen Bereichen
Kaltluft ansammeln kann und es daher häufig zu Frost und Nebel kommt, ist der Rebanbau
in diesen Lagen wenig angebracht. Hier finden sich insbesondere Obstwiesen, stellenweise
auch Äcker und Feldgärten; teilweise wurde hier die landwirtschaftliche Nutzung ganz aufgegeben
, so daß größere, waldartige Feldgehölze entstanden.

Der arenaförmige Talschluß der Kastentäler, im betrachteten Gebiet immer nach Norden hin
ausgerichtet, ist zwar nicht optimal für den Weinbau geeignet, jedoch schon besser als die
vorgenannten Bereiche. Hier besteht eine vielgestaltige Mischung aus Weinbau, Obstbau,
Mähwiesen, Gebüschen u.a.

Die Oberhänge und Rücken der Riedel sind nicht durch Kaltluftansammlungen gefährdet, daher
herrscht hier der Rebanbau vor.

Auch am Westhang (Hansabtenberg) läßt sich eine klare Zweiteilung erkennen: am Unterhang
dominieren Obstbäume, Gebüsche und Feldgehölze, am Oberhang eindeutig die Reben
(Abb. 4).

Letzteres trifft auch für die Flächen auf Gemarkung Hecklingen zu, die einerseits die Vereb-
nungen in der Kammlage, andererseits den Südhang nördlich und nordöstlich der Ortslage
umfassen. Auf diesen flurbereinigten Flächen werden praktisch ausschließlich Reben angebaut
; lediglich die Böschungen mit einzelnen Gebüschen und Bäumen treten als Begleitstrukturen
hinzu.

Die Pflanzenwelt
Warum wächst was wo?

Wichtigste großräumige Faktoren für das Vorkommen oder Fehlen bestimmter Pflanzenarten
sind das Klima und der geologische Untergrund. Da diese aber innerhalb des Gebiets überall
ähnlich sind, müssen andere, kleinräumig wirksame Faktoren hinzukommen, um die Vielgestaltigkeit
der Vegetation zu erklären.

Von Bedeutung ist etwa die Exposition, d.h. die Ausrichtung eines Hanges in eine bestimmte
Himmelsrichtung. Ist der Hang nach Süden geneigt, dominieren wärme- und trockenheitslie-
bende (bzw. -ertragende) Pflanzen, während bei Nordexposition Arten vorherrschen, die
Schatten und höhere Luftfeuchtigkeit bevorzugen.

Auch die Neigung bzw. Steilheit eines Hanges spielt eine Rolle: einen Extremfall stellt z.B.
eine senkrechte Lößwand dar, auf der kaum mehr höhere Pflanzen wachsen können.
Ein entscheidender Faktor in der Kulturlandschaft ist natürlich der Einfluß des Menschen. Auf
einer Mähwiese wachsen andere Pflanzen als auf einem Acker oder in einer Rebfläche. Der
Grund hierfür liegt auf der Hand: nicht jede Pflanzenart erträgt eine ein- bis mehrmalige jährliche
Mahd, und noch weniger Arten werden mit einer Bodenbearbeitung in Form von
Hacken, Pflügen, Fräsen oder ähnlichem fertig.

Es gibt aber auch Unterschiede im Pflanzenbewuchs, die sich nicht so einfach erklären lassen:
warum ist dieselbe Böschung an einer Stelle hauptsächlich mit Brennesseln bewachsen,
während sie einige Meter weiter vorwiegend Grasbewuchs oder gar Besonderheiten wie Akelei
oder Großes Windröschen (Abb. 8) aufweist und noch ein Stück weiter von Gebüsch bedeckt
ist?

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