Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
17. Jahrgang.1997
Seite: 109
(PDF, 31 MB)
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Bild l: Rebhexe der Friesenheimer Fasnetzunft.

Bild 2: Korkenzieher aus Lahr.

Rammersweier und Zell-Weierbach zählen die Rebknörpli zu den Reblandzünften um Offenburg
. Von Offenburg kommend, fahren wir auf der Bundesstraße 3 nach Süden in den Breisgau
; und zwar als erstes nach Friesenheim. Hier kam am 2. Februar 1969 der Zusammenschluß
Friesenheimer Fasnet-Freunde zustande. Aus dieser Zunft ging 1970 die Hexengruppe
hervor, die mittlerweile 40 Hästräger umfaßt. Bild 1 zeigt die Rebhexe. Das Gesicht ist hinter
einer Schrecklarve versteckt, die Holzmaske mit einem gelben Kopftuch eingefaßt, darauf
Trauben und Rebblattmotive, grüne Bluse und brauner Rock mit Rebblättern, lange Spitzenunterhose
, passende Socken und Strohschuhe. Die Farbenwahl soll die Herbstblätter versinnbildlichen
.

Wenige Kilometer südwärts kommen wir in die alte Geroldsecker-Stadt Lahr, in ihr haben
sich 1980 die Lahrer Korkenzieher zusammengetan. Die Korkenzieher (Bild 2) entwickelten
einen ganz neuen Narrentyp: das Häs besteht aus einer Holzlarve, bei dem das Kopftuch mit
Korken besetzt ist, ebenso die Korkenjacke. Sie ist je nach Größe mit ca. 2500-3000 Korken
benäht. Die grüne Hose gibt einen dunklen Kontrast zum Allgemeinbild. Der obligatorische
Korkenzieher von 50 cm Länge rundet die Gesamterscheinung des Korkenziehers ab. Der
Lahrer Korkenzieher symbolisiert den Weinbau an sich im Lahrer Raum.
Fahren wir nun Richtung Euenheim weiter nach Altdorf. Wie in vielen Orten war auch in Altdorf
der alte Ortsneckname Sendewelle Anlaß, eine ständige Narrenfigur zu schaffen (Bild 3).
Sendewelle sagt man zu gebündeltem Rebreisig. Das Wort Sendewelle stammt aus dem Gotischen
: „Senden" von „Sendjan", heißt reissen machen, etwas was fest ist, beweglich machen
(Reisig) und „Welle" kommt von „Wellan", womit man Reisigbündel bezeichnete, da sie zum
Binden gewälzt werden mußten. Die Gestalt stellt eine neutrale Winzerfigur dar, ein verschmitzter
Winzer mit kleinem Schwips. Nachdem die Narrenzunft Sendewelle 1955 gegründet
wurde, entwarf man 1968 das heutige Sendewelle-Häs. Zu dem Kostüm aus über 850 Filz-

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