Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
17. Jahrgang.1997
Seite: 113
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Wenn wir über Wolfenweiler, Pfaffenweiler, Ehrenstetten nach Staufen fahren, kommen wir
auf der Badischen Weinstraße nach weiteren 4 km nach Ballrechten-Dottingen. Am 21. November
1978 wurde dort der Narrenzunft nach erfolgtem Preisausschreiben der Name Castell-
berger-Driebel gegeben. Der Maskenträger stellt einen Weinstock dar. Sein Häs ist mit grünen
Weinblättern sowie gelben Driebel aus Filz besetzt und sein Gesicht hinter einer Holzmaske
versteckt, die Larve ebenfalls mit Blättern und Driebelbeeren, auch im Mundwinkel,
bestückt. Ein Jahr später kamen die Rebstockwüble hinzu. Sie tragen keine Maske, die Kleidung
setzt sich aus einem langen Rock, Schürze, Bluse und Kopftuch zusammen. Am Arm
tragen sie einen Vesperkorb. Im folgenden Jahr wurde dann die Faßdubemusik gegründet; sie
ist eine Art Guggemusik.

In der ehemaligen Kreisstadt Müllheim gab es zwar schon 1898 sporadische Kappenabende,
los ging's aber erst 1957, als die Narrenzunft den Müllemer Hudeli schuf. Die Hauptfigur
gleicht einem Wiibur, der irgendwann einmal zum Erschrecken gewesen sein soll und heute
eher einem sonntäglichen Markgräfler Weinbauern gleicht. Das macht schon die Ruesgückli
(Zipfelmütze) und das mit Gutedel gefüllte Logeli, das am Lederriemen über der Schulter getragene
handliche Weinfäßchen. Sein kunstvoller Schellenstab mit den Stadtwappen-Emblemen
zeigt jedem, woher er kommt und hingehört. Eine weibliche Ergänzung stellt dann das
Hudelinchen dar. 1971/72 bekam der Wiibur-Hudeli einen Wüküfer-Hudeli mit einer verschmitzten
Weinkennermarke. Originell ist auch der Ruf, mit dem die Narrenzunft Müllemer
Hudeli, ihre Fasnet feiert: Suffd'r Wii - Hudeli!

Folgen wir nun dem Oberrhein über Auggen, Schliengen, Bad Bellingen und Kleinkems nach
Süden, so kommen wir an dem weithin sichtbaren Kalkmassiv, dem Isteiner Klotz, vorbei
nach Istein. Dort hat sich die Narrenzunft Isteiner Drübel im Jahre 1953 zusammengeschlossen
. Es lag nahe, daß das Thema Wein und Reben sich als geeignet anbot, da das Klotzen-
Dorf seit langem als Wein- und Fischerdorf bekannt ist. Zunächst einmal die wohl bekannteste
Figur, den Drübelbisser (Bild 8). Dieser Narrentyp mit seinem verschmitzten Gesichtsaus-

Bild 7: Szene, wenn der Jokiligeist Stütze für Stütze in das Biggi des Oberjokili füllt, Endingen.

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