Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
17. Jahrgang.1997
Seite: 150
(PDF, 31 MB)
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Vor dem Krieg war die Arbeit im Weinberg sehr schwer, fast alles war Handarbeit. Die Pflanzen
wuchsen an Stöcken, aber keineswegs in Reihen. Nur wenige Arbeiten ließen sich mit
Pferd oder Ochsen durchführen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Neuanlagen in
Reihen gepflanzt und an Draht gezogen. Langsam setze die Motorisierung ein, der "Agria"
erleichterte Hacken und Spritzen, später der "Bulldog ". Auch die Kellerwirtschaft wurde immer
moderner, der Winzer und Landwirt Probst legte Wert darauf, mit der allgemeinen Entwicklung
Schritt zu halten. Schließlich bildete er ja auch Lehrlinge aus, bis er Ende der 50er
Jahre die Landwirtschaft aufgab.

Durch den Erfolg der Rebschule erfuhr der ganze Betrieb einen ansehnlichen wirtschaftlichen
Aufschwung. Doch nicht nur Probsts Rebstecklinge waren gefragt, auch die Qualität seiner
Weine war geschätzt, immer wieder bekam er dafür Medaillen und Gütezeichen. Insgesamt
bewirtschaftete Hermann Probst neben der kleinen Landwirtschaft mit Vieh, Hühnern, Obstgrundstücken
und Rebschule 4,5 ha Wein. Darunter auch die ehemals elterlichen Grundstücke
in Achkarren, was einigen Fahraufwand verursachte. Die viele Arbeit konnte nur geleistet
werden, weil die ganze Familie mitgearbeitet hat, besonders von seiner Frau bekam Hermann
Probst viel Unterstützung. Sie kümmerte sich um alles, wenn er unterwegs war, auch um die
langjährigen und treuen Hilfskräfte, die bei der Arbeit halfen.

Doch genauso rührig wie als Winzer und Landwirt war Hermann Probst im öffentlichen Leben
: als 1933/34 die Winzergenossenschaft gegründet wurde, war er als Gründungsmitglied
und Vorsitzender mit dabei. Im Laufe seines Lebens war er Landtagskandidat, Stadtrat, später
Beigeordneter und sieben Jahre lang stellvertretender Bürgermeister von Kenzingen; außerdem
Kreisvorsitzender der FDP, Aufsichtsratmitglied der Sparkasse und Oberzunftmeister bei
der Narrenzunft, Mitglied beim Sportverein und Männergesangverein Eintracht.

Inzwischen hat sich Hermann Probst längst auch aus dem Weinbau zurückgezogen, die

Flächen sind verkauft, bzw. verpachtet. In der
Familie sind nur noch ein Obstacker, die
Brennerei und der alte "Bulldog". Doch kümmert
sich der leidenschaftliche Winzer immer
noch um die drei Rebstöcke, die am betagten
Gewächshaus stehen. Sie sind inzwischen unter
das Glasdach gewachsen und haben sich
zu gigantischen Pflanzen entwickelt. 1950,
beim Bau des Gewächshauses, wurden sie gepflanzt
. Jetzt bringen die langen Triebe der
„Königin der Weingärten" und der "Kaleb-
traube " noch jeden Herbst eine ganz ansehnliche
Menge der großen, langen, wohlschmeckenden
Trauben.

Abb. 8: Beim Gewächshausbau hat er sie gepflanzt,
inzwischen sind sie zu gigantischen Pflanzen ausgewachsen
und bringen jedes Jahr ganz ansehnliche
Erträge, die "Königin der Weingärten" und die Ka-
lebtraube.

(Bilder von Hanna Mayer, Hermann Probst, Georg
Rolke, Hannelore Weber)

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