http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2000-18-20/0108
Nachdem im Jahr 1028 die Breisgauer Silbergruben durch König Konrad II. an Bischof Ulrich
II. von Basel vergeben worden seien, blieben Silberpfennige Basler Machart, so Seemann
, bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts vorherrschender Münzentyp des Breisgaus. Zwischen
1150 und 1400 seien dann einseitige Silberpfennige in Freiburg (dem Handelsort für
Schwarzwaldsilber), Breisach (der damals wohl bedeutendsten Breisgaustadt) und in der
Bergbaustadt Todtnau geschlagen worden. Hinzu kamen ebenso schriftlose Gepräge aus Staufen
, Sulzburg, Waldkirch, Endingen, Kenzingen oder von der Hochburg.
Abb. 3:
Flugpfennig aus Kenzingen, um 1270
Abb. 4:
Lindwurmpfennig der Markgrafen von Hachberg
um 1250
Seemanns Ausstellungserläuterungen erreichten das 14. Jahrhundert mit dem Höhepunkt einer
Zersplitterung des Breisgauer Münzwesens, die mit einer fortschreitenden Verringerung des
Edelmetallgehaltes einherging. Die Folge hieraus war eine Verdrängung guter Münzen durch
minderwertige Stücke. Die Bestrebungen jener Jahre, die Währungsprobleme reichseinheitlich
in den Griff zu bekommen, scheiterten, und somit kam es auch am Oberrhein zu einer regionalen
Lösung. Erzherzog Leopold von Österreich verständigte sich 1377 mit den Städten
Basel, Freiburg, Colmar und Breisach, um durch eine neue Münzenordnung die entstandenen
Handelshemmnisse abzubauen. So kam es zum sogenannten "Rappenmünzbund", der bis
1584 am Oberrhein ein stabiles Währungssystem etablierte.
Es wurden zunächst nur einseitige Rappen und halbe Rappen (Hälblinge) ausgegeben; im Jahr
1425 kam der Halbgroschen, der sogenannte "Plappart" dazu. Sechs Rappen ergaben einen
Halbgroschen. Ab 1462 gab es eine neue Stückelung durch die Ausgabe des "Vierers", der
vier Hälblinge bzw. zwei Rappen zählte.
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