Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
21., 22. und 23. Jahrgang.2001-2003
Seite: 3
(PDF, 49 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2003-21-23/0005
Liebe Leserinnen und Leser, STADT

sicher ist Ihnen die Bezeichnung für unsere Stadt „Perle im Breisgau
" schon öfters begegnet!

Viele Kenzinger Bürgerinnen und Bürger sind stolz darauf, in eben
dieser Stadt zu wohnen. Es ist schwierig zu beschreiben, was diese
Stadt zur Perle werden ließ. Wenn ich vom Wonnentaler Steg aus zur P©rlO im Breisgau
Stadt hinüberschaue, weiß ich, was sich hinter der „Perle" alles verbirgt
und was es zu schätzen gilt: die Hauptstraße als breite Flaniermeile (ehemals Marktstraße), Kunst und
Künstler einer Kleinstadt, kulturelles und gesellschaftliches Engagement an den verschiedenen Schulen,
Kulturdenkmäler, historische Gasthäuser, Kirchen, Kapellen und Friedhöfe als Orte der Erinnerung an
Menschen und Leistungen für das Gemeinwohl. In der "Perle im Breisgau" steckt viel Ungenanntes, Zauber
der Vergangenheit und Gegenwart!

Was macht den Wert dieser Stadt außerdem noch aus?

- Die überschaubare - modellhafte Anlage einer im Mittelalter neu gebauten Stadt (1249) mit einer klaren
Struktur und einer gewachsenen Bausubstanz

- das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Wonnental (1242) mit der Grablege des Stadtgründers

- die Stadtkirche St. Laurentius als eines der ersten Gebäude des historischen Stadtkerns (1278)

- das ehemalige Franziskanerareal (1662) mit der heute evangelischen Kirche

- stattliche Bürgerhäuser in ländlichem Umfeld, Kleindenkmäler, Brunnen

- die vielen handwerklichen Details - Portale, Schmiedekunst, wo man noch die alte Bearbeitungstechnik
ablesen kann

- Stadt mit Tradition, wo kirchliches und weltliches Brauchtum - Vergangenes und Gegenwärtiges sich
begegnen.

Aber Vorsicht, wir dürfen Denkmäler, d.h. also auch historische Gebäude, in denen gewohnt wird, nicht
„totlieben", sonst kann eine gut gemeinte Renovierung auch das Wertvolle zerstören!

Die Aktivitäten der Stadt und die Initiativen des Bürgermeisters in Sachen Denkmalschutz zeigen sich in
dieser Pforte in verdichteter Form. Es werden Ansichten gezeigt und Zusammenhänge eröffnet, welche
man auf Bildern bisher nicht sah und in keinem Reiseführer zu finden sind. „ Wenn man keinen historischen
Wert in etwas sieht, ist man auch nicht sensibilisiert", sagen die Vertreter des Landesdenkmalamtes.

Deshalb soll diese Pforte auch immer wieder Einblick in das historische Erbe Kenzingens geben! Wir danken
dem Landesdenkmalamt und allen guten Kräften für die Mitarbeit an dieser Ausgabe. In diesem
Zusammenhang möchten wir auch dankbar an die guten Vorarbeiten von Wilhelm Schneebeli über die
architektonische Gestalt der ehemaligen Klosterkirche Wonnental, zum Turmchor der ersten Stadtkirche
und zur hochgotischen Stadtpfarrkirche von Kenzingen sowie an die Dokumentation von Kleindenkmälern
von Dr. Ernst Hauler erinnern.

Wir möchten heute auch mit dem Thema „Kulturdenkmale und Denkmalpflege" das Geschenk vieler
Generationen weitergeben. Wir gehen durch diese Stadt - bewusst und mit wachem Blick - und dürfen
dabei feststellen, dass wir oft stehen bleiben und staunen, was es da alles zu sehen und damit zu hinterfragen
gilt! „Denkmäler müssen auch das Gemüt rühren", so sagen es ältere Menschen unter uns. Aber auch
für junge Menschen stellen solche Werte eine Kraftquelle dar, da so vieles heute nur materiell bewertet und
dabei orientierungslos bleibt! Wieviel Freude an eigenen Fähigkeiten und Verständnis für historische
Zusammenhänge oder Baustile entsteht, etwa während einer Stadtrallye mit Partnerschülern, beim Skizzieren
eines Portales, eines Wappen- oder Handwerkerzeichens. Wieviel konzentrierte Ruhe steckt in einer
Vorlesestunde und man sitzt dabei so, dass man die Stadtsilhouette oder Stadtbefestigung sieht! Das ist
Lebensqualität für die Familie und Bildungswert für Schulen.

Klaus Weber

1. Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft

für Geschichte- und Landeskunde in Kenzingen e.V.

„ Was heut müde gehet unter,
hebt sich morgen neu geboren.
(Eichendorf)

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