http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2003-21-23/0134
2. Kruzifixus
Kenzingen, Anfang 16. Jahrhundert
1912 erworben. War vorher in die Hofmauer des Hauses Nr. 98 in Kenzingen (Krs. Emmendingen
) eingelassen und soll „früher auf dem Felde an Stelle der ehemaligen Pfarrkirche St.
Peter gestanden haben".
Johanniterkreuz, dessen Enden durch Bogenstücke mit abgefastem Profil verbunden sind;
unten ein Absatz, auf dem die übereinandergehefteten Füße des Corpus ruhen. Oben der Kreuzestitel
„I.N.R.I". Schmächtiger, im unteren Teil geradezu verkümmerter Corpus mit angegebener
Seitenwunde. Das sehr große dornengekrönte Haupt mit geschlossenen Augen zur Seite
geneigt.
Das deutlich auf Untersicht gearbeitete Werk könnte, wie das Kunstdenkmälerwerk vermutet,
ein Giebelkreuz von der Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissenen St. Peterskirche sein, als
deren Pfarrektoren 1493 die Freiburger Johanniter erwähnt werden. Diese Kirche gehörte
ursprünglich zu dem östlich von der jetzigen Stadt gelegenen Dorf Altenkenzingen, das 1494
schon nicht mehr bewohnt war und später ganz verschwunden ist.
Roter Sandstein (mittlerer Buntsandstein aus den Lahrer/Emmendinger Vorbergen). Unten an
allen vier Seiten Eintiefungen für Verklammerung mit einem Träger-Werkstück. Im Kopf
Löcher für Strahlen eines Kreuznimbus. Vorderer Teil des rechten Fußes abgebrochen. Spitzen
der Kreuzenden teils wenig, teils stark beschädigt. Ränder bestoßen. Stark verwittert. Größte
Höhe 188 cm, größte Breite 114 cm, größte Tiefe 31 cm. Scheitelhöhe des Corpus ca. 92 cm.
Inv. Nr. C 10417
Literatur: Kdm Baden, Bd. VI, 1, Freiburg Land, 1904, S. 170 f., Taf. XII. - Schneider 1938,
Nr. 139.
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