http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2003-21-23/0140
Ambiente ist deshalb Menschenliebe und Disziplin. Mit einer Küche der Transparenz und der
kurzen Wege hat sie heute eine große Chance, dem verunsicherten und schwankend gewordenen
Verbraucher wieder festen Boden unter die Füße zu geben und zum anderen, der Agrar-
und Ernährungswirtschaft, vor allem aber dem Bauern den Rücken zu stärken und damit unsere
Kulturlandschaft zu erhalten. Südbadische Spezialitäten, Weine aus dem Kenzinger Hummelberg
, Hecklinger Schlossberg, der Bombacher Sommerhalde oder dem Nordweiler Herrenberg,
dazu Zwei-Täler-Rind, Bombacher Schwartenmagen, Wagenstädter Pflümle und anderes sind
ein weiteres Indiz dafür, dass in unseren Gasthäusern die Bindung an die Region kein leeres
Schlagwort ist.
Die Kriterien zur Auswahl dieser gastronomischen Kleinode waren: mindestens 100 Jahre
Gasthaustradition; historische Bausubstanz, die den ursprünglichen Stil noch deutlich erkennen
lässt; traditionsreicher Familienbetrieb mindestens in der dritten Generation; Lage; allgemeinhistorische
Substanz (Interieur) sowie der bereits erwähnte „atmosphärische" Aspekt.
Die hier vorgestellten Häuser selbst hatten keinen Einfluss auf ihre Auswahl. Auch handelt es
sich selbstverständlich nicht um eine Werbemaßnahme, sondern, wie weiter oben bereits formuliert
, um altgediente Gasthäuser mit Familientradition. Letztlich geht es um eine subjektive
- jedoch nicht willkürliche - Auswahl vorhandenen Quellenmaterials. Der Beitrag will nicht
wissenschaftlichen Ansprüchen genügen, eine Erforschung der Primärquelle in den Familienarchiven
war nicht vorgesehen. Alle Angaben wurden jedoch sorgfältig geprüft, wobei sich der
Autor auf die Glaubwürdigkeit von Zeitzeugen und die Zuverlässigkeit publizierter historischer
Quellen (diese sind am Schluss genannt) verlassen hat.
Die Vorlagen/Repros der historischen Ansichten stammen, soweit nicht anders angegeben, aus
Beständen der Wirtsleute und aus der Sammlung der Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Landeskunde
in Kenzingen e.V. Ein besonderer Dank gilt dem Heimat- und Verkehrsverein Ken-
zingen e.V für die verschiedenen Sammlungen zur Ortsgeschichte und für die Geschichtstafeln
in Kenzingen und seinen Stadtteilen.
Literatur:
• 350 Jahre Brauerei und Gasthof „Zum Hirschen" in Kenzingen, von Roland G. Foerster,
hrsg. von Norbert Weber, Kenzingen 1999
• 850 Jahre Bombach - Chronik, hrsg. vom Heimat- und Verkehrsverein e.V. Kenzingen, o.O.
o.J. [Kenzingen 1994]
• 850 Jahre Hecklingen - ein Dorf feiert seine Geschichte, im Auftrag der Vereinsgemeinschaft
Hecklingen hrsg. von Roland G. Foerster, Hecklingen 2000
• 900 Jahre Nordweil - Aus der Geschichte eines Dorfes, hrsg. vom Heimat- und Verkehrsverein
e.V. Kenzingen, o.O. o.J. [Kenzingen 1995]
• Brauerei Hirschen - Ein Ein-Mann-Betrieb, in: Die Pforte, Jg 10/11 (1990/91), S. 183-189
• Die Geschichte der Stadt Kenzingen. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, hrsg. im Auftrag
der Stadt Kenzingen von Jürgen Treffeisen, Reinhold Hämmerle und Gerhard A. Auer, 2
Bde, Kenzingen 1998
• Kenzingen - Der kurze Weg durch die lange Geschichte, hrsg. vom Heimat- und
Verkehrsverein e.V. Kenzingen, o.O. o.J. [Kenzingen 1989]
• Kenzinger Almanach, hrsg. vom Heimat- und Verkehrsverein e.V. Kenzingen, Jg 1 (1995) ff.
• Die kleinste Brauerei in Baden-Württemberg steht in Kenzingen, in: Kenzinger Almanach.
Das Jahr 1996, hrsg. vom Heimat- und Verkehrsverein e.V. Kenzingen, Jg 2 (1996), S. 19-21
• Die Pforte, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde in Kenzingen
e.V., Jg 1 (1981) ff.
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