http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2003-21-23/0196
bolzheimer Stadtrat als Grabungsschutzgebiet ausgewiesen. Ergänzend wurde mit der
zuständigen Forstbehörde ein Pflegeplan entwickelt, der die Bemühungen unterstützt, die historischen
Strukturen dauerhaft zu bewahren.
Die Hinweise, die bis dahin zum Kastenbuck vorlagen, ließen entscheidende Fragen offen: Wie
alt ist die Burg? Wie ist ihr Verhältnis zur unmittelbar benachbarten Kirnburg? Zur Klärung der
ersten Frage liegt kein datierbares Lesefundmaterial von der Burg vor. Lediglich eine exakte
Vermessung als substanzschonende Bestandsdokumentation kann hier weiterführen, lässt sich
doch auch durch die genau bestimmte Form das Alter einer Burganlage eingrenzen.
Maik Morath und Michael Weide führten diese Vermessung im Rahmen ihrer Diplomarbeit an
der Fachhochschule Karlsruhe durch. Sie studierten Vermessungswesen und verfassten über
die mittelalterliche Burgstelle in einem Wald zu Füßen der wesentlich bekannteren Kirnburg
ihre von Prof. Hanauer betreute Abschlussarbeit8. Bei den Geländearbeiten im Februar und
März 1999 wurden über 2500 Messpunkte aufgenommen und computergestützt zu Plänen ausgearbeitet
. Die Strukturen der Burg wurden so erstmals richtig fassbar. Im Gegensatz zu den
älteren Planaufnahmen, die aufgrund der starken Hanglage immer von einer Trapezform ausgingen
, ist die Burg nahezu rechteckig. Der umwallte Grundriss ist 60 m lang und 40 m breit.
An der Südecke des Rechtecks liegt ein Turmhügel, der Zugang zur Anlage erfolgte von Norden
her. Aufgrund der Bauweise ist eine Entstehungszeit im 12. Jahrhundert anzunehmen. Der
Kastenbuck ist damit vermutlich die Vorgängeranlage der im frühen 13. Jahrhundert entstandenen
Kirnburg.
Abb. 3: Burgstall Kastenbuck bei Bleichheim, Stadt Herbolzheim
Planaufnahme Morath/Weide 1999, Entwurf.
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