Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
21., 22. und 23. Jahrgang.2001-2003
Seite: 209
(PDF, 49 MB)
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formen und einige Mauerstücke in Augenschein genommen. Zunächst wird die Burg beschrieben
; am Ende wird eine grobe Abfolge in Bauphasen dargestellt. Die Auswertung ist noch
nicht völlig abgeschlossen, doch kann bereits eine Summe gezogen werden.

Geschichte

Über die Besitzergeschichte und Genealogie wurde schon mehrfach geschrieben1; sie kann
daher hier kurz gehalten werden.

Nach unklaren Anfängen findet die Burg erstmals 1290 im Besitz der Grafen von Freiburg
Erwähnung. Ältere Annahmen über eine Gründung durch die Nimburger im 12. Jahrhundert2
sind weder durch Mauerreste noch durch Funde oder Schriftquellen zu belegen. Die Gründung
der Burg Lichteneck im späteren 13. Jahrhundert ist als sicher anzunehmen; sie wird durch die
Keramikfunde, durch das historische Umfeld und durch die Bauform der Burg abgesichert. Im
späteren 13. Jahrhundert finden sich mehrfach kastenförmige, nach außen schmucklose Burganlagen
mit gerundeten Ecken. Sie weisen keinen Turm auf; Beispiele sind Neuenfels bei Britzingen
und die Schneeburg bei Ebringen.

Nebenbei erwähnt wurden bei den Begehungen einige Keramikscherben (u.a. ein Trichterrand)
gefunden, die auf eine kleine Höhensiedlung der späten Urnenfelderkultur (sog. Stufe Hallstatt
B, ca. 1000/900 v. Chr.) hinweisen.

Über verschiedene Zwischenstadien (Verpfändungen, Gerichtsprozesse) kam die Burg Lichteneck
über eine Heirat schließlich 1368 endgültig an die Pfalzgrafen von Tübingen. Sie verlegten
ihren Sitz in den Breisgau auf die Burg Lichteneck und bauten hier eine kleine Herrschaft
auf, besonders südlich und westlich der Burg. Die Grafen von Tübingen-Lichteneck
saßen - mit Unterbrechungen im Dreißigjährigen Krieg und in der nachfolgenden Zeit - bis
gegen 1660 auf der Burg. Im Jahre 1660 erwarb Freiherr von Garnier die Burg; gegen 1675
kam im so genannten ..Holländischen Krieg" gegen Ludwig XIV. eine kaiserliche Besatzung
auf die Burg. 1675 erfolgten die Einnahme und Zerstörung der Burg durch die Franzosen.
Die Burg Lichteneck wird in Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausens "Der abenteuerliche
Simplicissimus" erwähnt (Buch IV, Kap. 24-25). Wegen seiner Überfälle soll er gefangen
und auf die Burg Lichteneck gebracht werden; dieses Unternehmen scheitert jedoch. Auch bei
Matthäus Merian (Topographia Germaniae, Topographia Alsaüae 1644/1663, S. 31 f.) wird
die Burg im Zusammenhang mit einigen Ereignissen des Dreißigjährigen Krieges genannt.

Zugang und äußere Vorwerke

Der Aufstieg von Hecklingen her beginnt am
Fuß des Berges; direkt neben dem 1776 erbauten
Schloss zweigt von der Straße ein geteerter
Fahrweg ab, der entlang dem Westhang des
Berges nach Norden verläuft. Unterwegs wird
rechter Hand ein Hohlweg sichtbar, der auch
von oben her wieder zu sehen ist (Abb. 2). Bei
ihm dürfte es sich um den alten Burgweg handeln
. Eine weitere Weg Verbindung mag weiter
östlich in weitem Bogen durch die Weinberge
von oben her über den Bergrücken („Nonnhalde
") die Burg erreicht haben.

Abb. 2: Hohlweg nördlich der Burg, von oben
gesehen (alter Burgweg?)

Die ersten Vorwerke der Burg erreicht man am Waldrand etwa 120 m nördlich der Kernburg.
Der gerundete nördliche Abschluss der Mauer (Abb. 4, Nr. 1) zeigt zwei überwölbte Räume.

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