http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2003-21-23/0218
Abb. 12: Südliches Ende des Vorwerkes zum
Weinberg hin. Östliche Mauer, Blick von
Süden
Abb. 13: Äußere Mauer des Grabens beim
südlichen Ende des Vorwerkes. Der Löss ist
teilweise abrodiert. Blick von Südwesten
Da der Graben und das nördliche Vorwerk nach
Süden abknickten, finden sich zu den Weinbergen
im Süden hin Mauerreste in der steilen Lössbö-
schung. Ein flacher fundamentiertes, jedoch massives
Mauerstück (Abb. 4, Nr. 8; Abb. 12) gehört zur
äußeren, das heißt hier östlichen Randbefestigung
des Vorwerks. Die hoch erhaltene, dünnere Mauer
(Abb. 4, Nr. 9; Abb. 13) stützte die steile, inzwischen
stark abgeschwemmte äußere Böschung des
Grabens bzw. des hohen Lösshügels. Wie das südliche
Ende des Vorwerks beschaffen war, ob es beispielsweise
wie das westliche gerundet abschloss,
ist wegen des Steinraubs und der Erosion nicht
mehr zu entscheiden.
Weiter zu dokumentieren sind noch der vollständige
Verlauf und die Funktion des geknickten "Zwingers
" (Abb. 4, Nr. 10) sowie seine Datierung; er
könnte bereits im 15. Jahrhundert erbaut worden
sein, reicht jedenfalls nicht an die Qualität und
massive Ausführung der anderen Vorwerke heran;
dieser schwache "Zwinger" ist im Süden erhalten;
ursprünglich muss er an der Westseite weiter gelaufen
sein. Er sicherte somit die "sturmfreien", weil
steilen Seiten.
Die Brücke zur Kernburg
Der Hauptzugang zur Burg (über den tiefen inneren
Graben) liegt zum äußeren Zugang seitlich versetzt
. Die Brücke lief über einen monumentalen,
ca. 11 m hohen Pfeiler von rechteckiger Grundform
in der Grabenmitte. Außerdem befindet sich unten
im Graben, außen vor der massiven Südwand des
Vorwerks, ein Mauerfragment von noch ca. 5,40 m
Länge und ca. 1,10-1,30 m Breite bei 2,0 m erhaltener
Höhe; bei ihm dürfte es sich um den Rest
einer Pfeilervorlage handeln.
Weitere Details im inneren Graben
Östlich der Brücke biegt die äußere, das heißt nördliche
Grabenwand nach Süden ab. Im Bereich des
Knickes wird ein im 19. Jahrhundert erwähnter4
„Brunnen" vermutet. Der Augenschein zeigt eine
Sandsteinrinne, die aus der Grabenwand ragt; sie
muss Oberflächen- oder Dachwasser in den Graben
geleitet haben. Eher als an einen Brunnen ist hier
an eine Wette, das heißt einen Löschteich und/oder
eine Pferdetränke zu denken. Im Graben außerhalb
der Kernburg ist ein Brunnen wenig wahrscheinlich
.
216
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2003-21-23/0218