Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
21., 22. und 23. Jahrgang.2001-2003
Seite: 219
(PDF, 49 MB)
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einen Teil eines Torbaues. An ihn wurde später - in dünnerer Ausführung und mit schlechterem
, wiederverwendetem Baumaterial - eine Mauer nach Süden angesetzt (Abb. 15, Nr. 2).
Durch sie hindurch verlief offenbar ein Abgang in einen unterkellerten Bau im Nordwesten. Ob
dieses angesetzte jüngere Bauteil überdacht war, ist unklar, jedoch zu vermuten. Auf Grund der
schwachen Mauerstärke und der wenig sorgfältigen Mauertechnik ist mit einer nur geringen
Höhe zu rechnen. Vielleicht wurde es als zusätzliches Quartier oder als Stall erst bei den militärischen
Einquartierungen des 17. Jahrhunderts erbaut, vielleicht aber auch schon im 16. Jahrhundert
. Die schlechte Erhaltung der Mauer und das Fehlen eines ungestörten, zugehörigen
Bodenniveaus erlauben keine weiteren Rückschlüsse.

Besser zu beurteilen ist ein dicker Mauerzug, der weiter westlich in Richtung Nord-Süd verläuft
. Es handelt sich offenbar um einen langen unterkellerten Wohnbau (Palas; Abb. 15, Nr.
3); eingemauerte Ofenkachelteile und andere Indizien (Keramikfund am Fundament, eine spezielle
Form der Buckelquader) weisen auf seine Erbauung im 15. Jahrhundert hin. Die Anlage
der Keller wurde durch das natürliche Gefälle des ursprünglichen Berghanges nach Westen
begünstigt. Man brauchte wohl nur eine Böschung senkrecht abzustechen und den Boden etwas
abzugraben, um den Kellerraum herzustellen.

Eine Quermauer im "Westpalas" trennt einen nördlichen von einem südlichen Keller. Der
Abgang in den nördlichen Keller ist durch abgemauerte Türleibungen noch zu erkennen. Der
nördliche Teil der Gebäudewand ist unregelmäßig abgebrochen; möglicherweise fiel er einer
Zerstörung zum Opfer. Auf ihn wurde offenbar im 16. Jahrhundert eine dünnere Gebäudewand
aufgesetzt (auf Abb. 15, Nr. 4 schwarz dargestellt; Abb. 18); anscheinend wurde auch die
unmittelbar angrenzende nördliche Ringmauer innen mit einer neuen Mauerschale versehen.
Von der Ostwand des Gebäudes knickt die südliche Wand ab; die Südostecke wird noch von
zwei kleinen Buckelquadern aus Buntsandstein gebildet (Abb. 19). Ihre kissenartigen Buckel
deuten auf eine relativ späte Zeitstellung (15. Jahrhundert), zeigen aber noch nicht die typische
Renaissanceform.

Abb. 18: Nördlicher Teil des "Westpalas". Dicke,
teilweise abgebrochene Westwand. Rechts die dünnere
, später aufgesetzte Wand. Blick von Norden

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