Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
21., 22. und 23. Jahrgang.2001-2003
Seite: 223
(PDF, 49 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2003-21-23/0225
Abb. 29: "Wohnturm'VPalas des 13. Jahrhunderts.
Nordwestliche Ecke mit einem Lichtschacht. Blick
von Süden

Abb. 30: "Wohnturm'VPalas des 13. Jahrhunderts.
Unten die Westwand mit dem Lichtschacht; darüber
die dünnere Westwand des jüngeren "Ostpa-
las". Blick von Westen

Direkt neben der Nordwestecke des "Wohnturms" befindet sich ein schräg in den Keller abfallender
Lichtschacht; er springt auf der abgebrochenen Mauerkrone noch 50 cm in die Fläche
vor und weist eine Breite von gut 1 m auf.

Im Bereich des heutigen Kellerabgangs im südlichen Teil der Burg weist die dicke Palaswand
eine Mauerschale auf, die im Gegensatz zu den beiden anderen Mauern im Bereich der Treppe
original ist. Hier ist also von Anfang an ein Treppenabgang von außen in den Palaskeller
anzunehmen, dessen Form vom heutigen abgewichen sein kann. Vielleicht bestand schon ein
weiterer Kellerraum im nordwestlichen Teil der Burg.

Über die sonstige frühe Bebauung innerhalb der Burg, vielleicht aus Fachwerk, ist nichts
bekannt.

In Phase 2 (vermutlich im 15. Jahrhundert) kam das Steingebäude im westlichen Teil der Burg
hinzu. An der südöstlichen Ecke dieses Gebäudes sind noch zwei Buckelquader erhalten. Zur
Datierung des Gebäudes trugen auch einige Fragmente von grün glasierten Ofenkacheln bei.
Ob der Bau dieses Gebäudes nach der überlieferten Zerstörung von 1433 oder einfach infolge
von erhöhtem Platzbedarf erfolgte, lässt sich nicht entscheiden. Ein urkundlich belegter Brand
während des "Geroldsecker Krieges" 1433 hat am heute noch erkennbaren Baubestand kaum
oder gar keine Spuren hinterlassen. Möglicherweise zeichnen sich noch einige Brandverfärbungen
an der Innenseite der Ringmauer ab, doch ist dies noch unsicher; sie könnten auch von
der Zerstörung 1675 stammen.

Die baulichen Veränderungen fanden wohl nur im aufgehenden Mauerwerk (über dem Erdboden
) und vor allem in den höheren Teilen des Palas statt. Eine Schicht mit Hüttenlehm (verbranntem
Fachwerk) wurde sowohl in der Sondage von Gerhard Wesselkamp (1988)7 nahe
dem Burgtor als auch bei der Dokumentation am Südrand des Burghofes im Jahr 2001 angetroffen
. Ansonsten treten Stücke von verbranntem Fachwerklehm eher vereinzelt auf.

In Phase 3 (im 16. Jahrhundert) wurde der alte Palas/"Wohnturm" abgebrochen. Den Keller
erweiterte man mit einem Tonnengewölbe nach Norden. Zwei Lichtöffnungen (die vielleicht
auch als Schießscharten dienten) wurden vom Keller aus nach Osten, durch die Ringmauer,
gebrochen. Die Westwand des alten Palas/"Wohnturms" legte man bis auf Höhe des Burghofes
nieder. Auf die Mauerkrone wurde - entlang ihrer Innenseite - eine nur ca. 85 cm dicke,
neue Westwand aufgesetzt. Der Lichtschacht des älteren Palaskellers wurde im unteren Teil
zugemauert (Abb. 30-31); die Fugen sind noch vom Innern des großen Kellers aus sichtbar. Im
oberen, hofseitigen Teil verfüllte man den Lichtschacht mit mörtelhaltigem Abbruchschutt. In

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