Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
24. und 25. Jahrgang.2004/2005
Seite: 24
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2005-24-25/0026
Abb. 11: Konstruktion der Sport- und Winzerhalle in Köndringen. Das Bild aus der Bauphase der Sport-
und Winzerhalle in Köndringen zeigt die interessante Holzkonstruktion des Daches, welche den Charakter
und die Atmosphäre der heute noch bestehenden, nur unwesentlich veränderten Halle bestimmt.

ganze Gruppe 14 Tage in der Winzerhalle in Quarantäne bleiben. Die ersehnte Ruhe war vorbei
, noch bevor sie begonnen hatte.

Dann durfte ein Kamerad, Galy, nach zwei Monaten zurück nach Frankreich, vermutlich aus
Gesundheitsgründen (und nicht weil sein Vater in Lourdes Kerzen herstellt, wie Cabanis
scherzhaft bemerkte). Dieses überraschende Wunder inspiriert Jose: Er raucht noch mehr als
gewöhnlich, inhaliert besonders tief und lang und schafft so eine Bronchitis, von der er hofft,
sie werde als „chronisch" diagnostiziert. In der Tat wird er beurlaubt und nach Freiburg ins
Krankenhaus gebracht. Als erstes erlebt er dort einen Fliegerangriff: Im Luftschutzkeller bewundert
er die Tracht der Krankenschwestern, deren Haube ihm geradewegs aus dem Mittelalter
zu stammen scheint, und er vergisst die kleine Bibel, die ihm seine Mutter mitgegeben
hatte, unter dem Kopfkissen. Er liegt in einem Zimmer mit einem Dutzend Deutschen, einem
Belgier, einem Holländer und einem Franzosen. Die Schwestern findet er prima, die Verpflegung
wundervoll (alle drei Stunden etwas zu essen), alles ist überaus sauber. Er genießt das
angenehme Leben. Eine junge, hübsche Frau Doktor pflegt ihn. Er lebt wie die Made im
Speck.41 Dann erklären ihn die Ärzte für gesund.

Ich wurde in die Fabrik zurückgeschickt, wo mein Versuch, glaube ich, einen äußerst schlechten
Eindruck machte. Ich habe immer geglaubt, daß er dazu beitrug, daß wir als eine Bande
von faulen Witzbolden angesehen wurden, mit Ausnahme eines halben Dutzends zuverlässiger
Burschen und anständiger Arbeiter. Man traf eine Auswahl, die für die letzteren eine Belohnung
, für die anderen eine Strafe darstellte. Die guten Elemente, mit Hilfe von einem von uns
ausgewählt, wurden in der Fabrik in Köndringen behalten, wo sie bis zum Ende des Krieges
ein friedliches, oft umsorgtes Leben bei Privatleuten führten. Alle übrigen (mehr als 20 insgesamt
) wurden nach Kenzingen geschickt, wo alles anders war.4*

Cabanis, Lettres, S. 149.
Ebd., S. 130 f.

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